tag:blogger.com,1999:blog-41204554996765751192024-03-13T00:26:01.135-07:00aussichtenManon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.comBlogger45125tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-48913332039576479592016-04-18T12:57:00.000-07:002019-10-17T04:45:20.699-07:00dreiundsechzignach langem mal wieder ein post. nach langem mal wieder ein post über die liebe.<br />
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über die liebe zweier menschen, die nie liebe war, aber doch dreiundsiebzig jahre hielt.<br />
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dreiundsechzig jahre. eine fast unvorstellbare zeit. sollte ich gegebenfalls meinen traummann morgen kennenlernen und sollten wir dreiundsechzig jahre beieinander bleiben, muss ich kurz den taschenrechner rausholen, wie alt ich dann wäre: 99. Ich müsste also 99 jahre alt werden, um so lang mit dem mann meiner träume, ab morgen zusammen sein zu können. mit den mitteln der modernen medizin und statistisch betrachtet, müsste ich dann wohl morgen einen 31 jährigen kennenlernen (weil männer statistisch eine 5 jahre kürzere lebenserwartung haben, als frauen, sollte wikipedia da recht haben) - grossartige idee - morgen laufe ich durch die welt und frage jedes männliche wesen, wie alt es ist, sollte einer "31" antworten, mache ich ihm einen heiratsantrag. perfekt. das ist mal ein konkreter plan! alle anderen parameter ausser acht lassen und auf das wesentliche konzentrieren. und dann gemeinsam gesund ernähren und alt werden. 99 und 94.<br />
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meine tante ist 80. am samstag hat sie ihren mann verloren, nach 63 jahren. sie haben geheiratet, da war sie 17. ihr erstes kind war auf dem weg. es war mitten im krieg. ihr zuhause war gerade zerbombt worden. ihre mutter war gerade gestorben. und sie war 17 und er hatte schöne haare und war ein toller typ. viel mehr wusste sie über ihn nicht, nur dass sie sein kind in ihm trug und es kein zuhause, keine mutter (der vater war schon lange gestorben) mehr gab.<br />
geküsst. richtig geküsst, hatten sie sich eigentlich nie, auch nicht am anfang. es war eher so eine schnelle nummer, von der sie sich liebe versprach und er, wahrscheinlich eine schnelle nummer. aber die zeiten und das leben waren so, sie heirateten. das zweite kind kam. hamburg wieder aufbauen, das leben aufbauen, arbeiten und die kinder am leben erhalten, so lange stillen, wie es irgendwie möglich war - nicht was schicklich oder im trend war. sondern nahrung, überleben. tapfer und schön war sie. alte fotos bezeugen es, wie schön sie war. als ich auf die welt kam, war sie schon 45. aber immer noch eine schöne frau. und ganz viel lachen. wenn meine tante lacht, dann lachst du nicht, worüber sie lacht, sondern du lachst mit ihr, weil ihr lachen so ansteckend ist.<br />
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eine erinnerung an sie, hat sich festgebrannt in mir. ich war 15. sie 60. ich war zu besuch in hamburg und wir gingen das erste und einzige mal zusammen ins kino. wir schauten "die brücken am fluss" (für die jenigen, die den film nie gesehen haben, anschauen. mehr gibt es dazu nicht zu sagen.) und wir haben zusammen rotz und wasser geheult. und wir gingen aus dem kino raus und sie schaute meine verheulten augen an und sagte zu mir: du kannst dir das gar nicht vorstellen, und ich wünsche dir, dass du es dir nie vorstellen kannst, wie es ist, nie wirklich geliebt zu haben. noch nicht einmal für 4 tage." und in diesem moment offenbarte sich mir ganz viel von dieser frau. ihrem gesamten leben. ihrem innersten, ihrer sehnsucht. und ich bin vielleicht in diesem moment gewachsen. etwas in mir, hat sich verändert. diese simple wahrheit, ausgesprochen, nach einem kino besuch,<br />
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und heute, 20 jahre später, hat meine tante immer noch nie richtig geküsst in ihrem leben. aber sie trauert um ihren mann. mit dem sie 63 jahre verheiratet war.<br />
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ich habe jetzt lange über den wortlaut nachgedacht, erst wollte ich schreiben: der 63 jahre an ihrer seite war. der 63 jahre bei ihr war. - all diese romantischen beschreibungen. aber nein, das wäre falsch gewesen. denn er war 63jahre nicht an ihrer seite oder bei ihr. er war da. und sie war mit ihm verheiratet. aber er war ihr keine stütze, kein begleiter. er war - meistens - da. und sie war immer mit ihm verhieratet und sie war ihm immer treu. aber ich erinnere mich an situationen, in denen sie lachte und er blaffte: lach nicht so laut. oder sie mit meiner mutter telefonieren wollte (die ihre beste freundin ist) und sie es nicht durfte. weil er es ihr verboten hat. er hat ihr so viel von ihrer freude und fröhlichkeit genommen und ihrem leben.<br />
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aber er hat ihr auch zwei kinder geschenkt, die sie über alles liebt. und sie war 63 jahre verheiratet.<br />
und jetzt ist er gestorben und ich trauere nicht über ihn. ich bin traurig darüber, dass sie traurig ist, dass sie in ein loch fällt. dass sie nicht weiss, wie sie leben soll, ohne den mann, mit dem sie 63 jahre verheiratet war. und ich kann es verstehen. ich kann verstehen, warum ihr leben gerade den halt verliert, der nie halt war. die fugen auseinander brechen, die nie eine wand waren. aber sie hat 63 jahre lang den halt erfunden und die fugen säuberlich gekittet. hatte leiser gelacht, weniger telefoniert. das waren bahnen, in denen sie gelebt hat. seit 63 jahren.<br />
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ich werde hinfahren, in drei wochen, mit meiner mutter. und heute habe ich ihr geschrieben, dass wir kommen und drei flaschen wein mitbringen, für jeden eine. und wir dann tun, was auch immer, wir tun wollen. und ich hoffe, wir heulen rotz und wasser. über das leben und das was es uns beschert. und wir werden uns taschentücher reichen. und ich kann ihr erzählen, wie es ist, geküsst zu werden von einem mann, der einen wirklich liebt und den man selber wirklich liebt. vielleicht nicht 63 jahre lang, aber eine zeit lang. und vielleicht spreche ich von erotischer anziehung und sie kann mir von wirklicher liebe berichten, wie es ist, den menschen zu verlieren, der 63 jahre lang, dein mann war. <br />
und wir werden weinen - oder rotz und wasser heulen. und dann werden wir lachen. über rotznasen. und ich werde etwas lernen, wieder, für mein leben. und ich werde sie halten, in meinen armen. und hoffen, dass sie noch ein paar jahre hat, in denen sie so laut lachen kann, wie sie will und so lang mit meiner mutter telefonieren kann und mit mir, wie sie will. ein paar jahre,<br />
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mit träumen, von richtigen küssen.<br />
<br />Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-22541096143219161152015-01-19T11:39:00.002-08:002015-01-19T11:39:51.810-08:00putz - du bist mein high five. man trifft ja viele menschen in seinem leben. und ich kann schon behaupten, dass ich relativ viele menschen getroffen habe. weil ich zum einen ein kommunikativer mensch bin. zum anderen, weil ich oft umgezogen bin. gibt aber immer so menschen, die da so aus der masse rausstechen. und das sind nur ein paar. ein paar ganz besondere. die nummer mit dem: kann ich an einer hand abzählen. und da hat im letzten jahr eine die hand (meine hand) voll gemacht. ein high five sozusagen. das is die putz. mein high five.<br />
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und das war so: neue abteilung, neue kollegen, ein besuch im baguette. und wenn ich an dieser stelle ehrlich sein darf (und da ich das hier alles eh nur für mich schreibe, sollte ich ehrlich sein): sie erinnert sich nicht dran. da werden jetzt viele meiner leser aufschreien und in richtung ihres bildschirms schreien: DUMME SCHLAMPE!!! WIE KANN DIR DENN SOWAS PASSIEREN???? Da kann ich meine, um mich besorgten, leser beruhigen und die Putz nur in schutz nehmen. es war 8 uhr morgens, eine zeit des tages in der die Putz eigentlich noch gar nicht existiert und wir haben da auch nur ungefähr drei sätze gewechselt. die ungefähr so spannend waren: ah, ihr habt heut betriebsausflug? Wandern! Aha. (wandern ist neben früh aufstehen die zweitliebste betätigung der Putz) noch`n brötchen holen. käse? käse geht immer. yo - dann viel spass. bald sehen wir uns öfter, bin jetzt bei euch im zweiten. ah.<br />
sagen wir, wie es ist: das war jetzt nicht die allerbeste, erste konversation die je zwei menschen, die sich zum ersten mal gesehen haben, hatten. aber es muss nicht immer die allererste sein, die freundschaften entstehen lässt.<br />
bei der Putz und mir war das eher ein schleichender prozess, der dann unzertrennlich machte. das war auf einmal da: unzertrennlich.<br />
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duo infernale. little gang. fucking legends. die beeden schon wieder.<br />
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und dabei ist die auch noch viel jünger als ich, die Putz. wo gibts`n sowas? pff.<br />
und dann sind wir auch noch die ossi - wessi connection in tirol.<br />
und dann können wir auch noch so unfassbar viel reden. stundenlang. brauchen da sonst gar niemanden, die stören nur. hatten schon manchmal die befürchtung, dass wir etwas a-sozial rüberkommen. aber könnt ihr jetzt bitte trotzdem aufhören uns zu stören - wir reden erst seit 5 stunden durchgehend und würden das gerne in ruhe die nächsten drei stunden (mindestens) noch weiter tun. also bitte!<br />
und nichtstun können wir auch so unfassbar gut gemeinsam. herrlich. also getrennt voneinander. nichts. einfach nichts.<br />
und schnulzfilme schauen. ha. ach - da sind wir profis. da erzählt uns keiner was.<br />
und architekten sind wir. aussen- und innen. luftschlösser vom allerfeinsten. mit garten. also auch noch landschaftsgärtner.<br />
und kreativ sein können wir miteinander. in alle richtungen. und am besten auf den letzten drücker.<br />
und shoppen zusammen - wobei ich doch shoppen gar nicht mag.<br />
und wenn wir beide einen roadtrip machen. da haben alle was von. denn die Putz fährt und ich les vor. da kann man sich nur noch zurücklehnen und denken: also roadtrip - mit den beiden, beste idee ever.<br />
und<br />
und<br />
und<br />
und<br />
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UND jetzt kommts. die geht! die geht nicht um die ecke, nee, sonst wär sie ja nicht die Putz. die wandert aus. und nee, nicht in die schweiz. nee, das wär ja um die ecke. ne. nach australien!! Und jetzt, liebe leser, ist euer zeitpunkt gekommen, in richtung bildschirm zu schreien: DUMME SCHLAMPE!!!! WAS FàLLT DIR DENN EIN?????? Und an dieser stelle, liebe nichtvorhandene leserschaft, kann ich nur sagen: genau. nicht, dass ich mich nicht freue und ihr das allerbeste, schönste, tollste leben in australien wünsche. aber ich wage an dieser stelle egoistisch zu sein.<br />
und wenn ich das alles hier ins lächerliche ziehe, liegt es doch nur daran, dass ich nicht weiss, wie ich es sonst sagen soll. ohne dass das mit dem salzwasser aus den augen passiert. und ja, ich sag mir ja, australien ist nicht AUS der welt, nur am anderen ende. und wer weiss, vielleicht schaffen wir den roadtrip. und wer weiss, wo wir uns bald wiedersehen. aber es ist das ANDERE ENDE DER WELT. und da bekommt das: kommste rum? eine völlig neue bedeutung. und kann man sich ja jetzt noch gar nicht so vorstellen. und will man ja auch noch nicht. man hat ja noch genau 8 tage und 3,5 stunden.<br />
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und bei dem ganzen dran denken, fiel mir ein zitat aus meinem lieblingsbuch ein (wer "die entdeckung des himmels" gelesen hat, kennt es, wer es nicht gelesen hat, lesen, sofort tun! ihr banausen!)<br />
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<i>"Was meinst du", fragte er, "wenn wir jetzt aufs Dach steigen, und ich drücke aus meinem Füller einen Tropfen Tinte und lasse ihn gegen ein Blatt Papier wehen: wie gross ist dann die Wahrscheinlichkeit, dass in meiner Schrift dasteht: Ich will nicht, dass Ada bei mir bleibt?"</i><br />
<i>"Es ist unmöglich."</i><br />
<i>"Die Wahrscheinlichkeit ist zwar nicht gleich Null, aber vermutlich ist das All zu klein, um die Tinte zu enthalten, ehe es geschieht."</i> (Harry Mulish "Die Entdeckung des Himmels")<br />
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Putz, du bist mein high five. und ich werd einfach oft mal so dastehen, wo auch immer auf der welt und meine hand hochheben und ich weiss schon, du tust es auch.Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-54322156256408582942014-12-01T11:35:00.001-08:002019-10-17T04:56:25.428-07:00zwei stunden in einem zuhausees gibt so tage. da steigen einem die tränen ganz ungewollt in die augen. nicht wegen irgendwelchen dämlichen filmen (die man schon gern schaut und vor allem allein, weil man weiss, dass sich das ein oder andere tränchen in die augenwinkel schleichen könnte, obwohl man denkt, es ist eher peinlich.) nein, weil es gibt diese tage, an denen man etwas erlebt und das einen einfach innerlich ein bisschen umhaut. und das muss ja gar nichts grosses sein, sondern etwas, das für viele menschen alltäglich, normal, standard ist. aber einen selbst, drin in dieser situation haut es einfach um. kalt erwischt von der seite und von der anderen seite auch noch. watsch. mitten in die fresse rein. die tränen geschickt mit der kaffeetasse auffangen. weil, die anderen sollen das jetzt lieber nicht mitbekommen. und man ist auch gar nicht in einer weinerlichen stimmung gewesen. alles war gut. dachte man. ist es auch. nur manchmal gibt es diesen moment.<br />
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am sonntag, auf dem heimweg, von einem netten wochenende, zu hause bei ihren eltern vorbeigefahren, weil es auf dem weg liegt und da muss ich noch was abholen. und mama macht kuchen. und es ist der erste advent. und wir kommen an. an der tür stehen mama und papa und nehmen so herzlich in empfang, in dem haus, in dem die freundin aufgewachsen ist, ihr zu hause. da sind ihre wurzeln. genau da. auf diesem fleckchen erde. da hat sie reden, gehen, fahrradfahren gelernt, erster liebeskummer, erstes, alles. das ist schon für mich, schluck. das ist schön, das ist für mich der wunsch, der schon immer da war. diesen einen ort zu haben und ihn nicht auf 18 orte verteilen zu müssen und am ende gar nicht mehr wissen, wo zu hause ist. weil mama und papa nie gemeinsam an der tür stehen und herzlich willkommen heissen. egal ob ich allein oder mit freunden komme. das sind zwei unterschiedliche türen, weit von einander entfernt, wo mama und papa stehen.<br />
und dann setzt man sich auf die eckbank in der küche, frischer kuchen wurde gebacken, kaffee, wollt ihr sonst noch etwas? nein, danke, das reicht alles tausendmal. und man sitzt schweigend da und erlebt diese familie. kümmernd. lachend. besorgt seiend. herzlich. und pläne schmiedend für weihnachten. und man wünscht sich einfach, teil zu sein. und man stellt sich weihnachten vor, in gewusel und es ist wahrscheinlich auch nicht immer einfach. aber es scheint so schön zu sein und das ist es auch.<br />
zwei stunden in einem zuhause, mit allem was es mit sich bringt. an chaos. an streitereien. an sorgen. an erinnerungen. an ersten schritten. von töchtern. von enkelkindern. von liebe.<br />
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und da sitzen. und die tränen in der kaffeetasse verstecken. weil man es sich auch so sehr wünschen würde. das wird aber nicht mehr.<br />
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dankbar sein. für die freundin. dass sie es hat. und sich fest vornehmen, ihr zu sagen, wie dankbar sie sein soll. weil es nicht selbstverständlich ist. und wissen, sie ist dankbar, aber ihr es trotzdem nochmal sagen wollen. weil man doch dazu neigt, alles für selbstverständlich hinzunehmen.<br />
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und am ende sich bedanken, dass man zwei stunden teil war.Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-59521203509262876422014-10-12T02:25:00.001-07:002014-10-12T02:26:09.740-07:00Igor - oder "Das Hotel Jungbrunnen"Wieder mal ein Zufall. Durch Zufall wurde ich eingeladen mitzukommen. Nach Bad Gastein. Mit den Mädels ein Wellnesswochenende. Wellnesswochenende hört sich perfekt an, hab ich mir gedacht, kann ich gut gebrauchen. Und dann gehen diese Bilder an im Kopf, wie man sich Wellnesswochenenden vorstellt: helle Räume, Ruhe, draussen wunderschöne Natur, drinnen gedämpfte Musik und wunderbarer Duft und alle sorgen und bemühen sich um sein Wohlbefinden, man muss sich nur reingleiten lassen, in den Whirlpool, in den weichen Bademantel, der im Zimmer bereitliegt, in die Hände des Masseurs oder der Gesichtsbehandlung. Ein leichtes Schweben durch ein Wochenende in Ruhe und gesundem Essen und Tee und abends vielleicht einen Prosecco. Früh aufstehen und die ersten Bahnen im Pool schwimmen und in der Sauna entspannen, in der herrlichen Stille des Ruheraumes wegdösen.... Ja, so stellt man sich das vor. Ich stelle mir das so vor. Ich habe mir das so vorgestellt. Freitag fahren wir los und ein ganzes wochenende dahin gleiten bis sonntag und am sonntag nach hause kommen und leise seufzend sich zurück sehnen in die Ruhe und noch einen Tag haben wollen, an dem sich alle nur um sein Wohlbefinden sorgen.<br />
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Naja. Soviel zu den Bildern im Kopf. </div>
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Donnerstag wurde ich also gefragt: kommste mit? wird super! Ich gleich: ja, klar komm ich mit! wird super! (Siehe oben die bilder im kopf). </div>
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Dann fragte ich: wohin fahren wir denn? Antwort: Bad Gastein! Hört sich schon mal super an. Ein "Bad" ist immer gut, die kennen sich aus mit meinen Bildern im Kopf. (Ich kannte Bad Gastein nur vom Namen, mehr Wissen war da nicht)</div>
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Dann fragte ich: wie heisst denn der Wellnesstempel in Bad Gastein in den wir fahren? Antwort: Hotel Elisabethpark! Hört sich super an: Park im Namen ist immer gut... um das Hotel liegt ein grosser Park, durch den man entspannt wandeln kann! </div>
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Dann hab ich mal gegoogelt, Bad Gastein, Hotel Elisabethpark - und manchmal soll man das nicht machen, das mit dem googeln. </div>
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Ich zu den Mädels: das ist aber schon ein ganz schöner Bunker! </div>
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Die Mädels: wieso Bunker? </div>
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Ich: Naja, weil es ca. 400 Zimmer hat und ein bisschen aussieht wie ein Bunker. Also so ein 70er jahre Hotelbunker, ihr wisst schon, Massentourismus und hässliche Gardinen. </div>
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Die Mädels: Ham wa gar nicht geschaut, haben einfach gebucht, war so günstig. </div>
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1:0 für sie. Denn günstig war es wirklich. Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Hotel ist super, aber es ist so sehr Nebensaison, dass sie Supersonderangebote machen. Oder: die besten Zeiten dieses Hotels sind vorbei und sie versuchen irgendwie die Zimmer voll zubekommen. </div>
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Wir starten trotzdem. Am Freitag nach der Arbeit. Die Sonne scheint, es ist perfekt. Alle Mädels rein in die Nuttenschleuder (weisser 5er BMW aus dem Jahre 1979, ca.) - es ist perfekt, ok, bis auf meine Roadtrip-Playlist, da mein iTunes nicht so wollte und deswegen auf alte Musik zurückgegriffen werden musste, aber naja, passt ja irgendwie. </div>
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Erster Stop: Achensee. Mittagessen, spazieren gehen am Achensee, schönster Sonnenschein. Auf einemal kommen Kühe auf uns zu. In Tirol nichts ungewöhnliches im Herbst, Almabtrieb (ja, steffi, es ist der almab - nicht der auftrieb). Noch ganz lustig, Fotos machen, wir 20 cm vom Seeufer entfernt, schmaler Weg voller Kühe, dann die Strasse. Da denkt man, die Almabtriebbauern haben das alles im Griff, da muss man sich nur an den Rand stellen und die riesen Kühe trotten an einem vorbei. tun sie auch bei allen anderen. Nur nicht bei uns. Als sie auf der Höhe von uns sind, denkt die eine Kuh: besteig ich doch mal die kuh vor mir, die kuh vor ihr, denkt sich: nicht mit mir! Und rennt los, genau auf uns zu. tolles gefühl. 2 tonnen kuh rennen auf einen zu. Wir können gerade noch wegspringen und landen fast im achensee. Aber, puh, überlebt. Leichter Schock hängt noch in den Knochen. </div>
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Weitergehen. Sagt mal Mädels, hört ihr das Pfeifen auch? Welches Pfeifen? Na das aus dem Wald, da! Ah ja, da steht einer und pfeift und, ähm, ja, wedelt mit seinem Dödel. Der wedelt mit seinem Dödel? Ja, der wedelt wirklich mit seinem Dödel. Und ja, er läuft uns hinterher und pfeift immer, wenn wir nicht hinschauen, damit wir wieder hinschauen und er mit dem Dödel wedeln kann. Was ist denn hier los? Schnell weiter. Dödelwedler brauch ja nun wirklich kein Mensch. </div>
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Also, man muss sagen, das fängt ja gut an. </div>
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Erstmal ein Eis essen, zur Entspannung, weil ist ja Wellnesswochenende. Eis geholt, auf den Steg am See gesetzt. Fotos machen. </div>
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Jetzt geht es aber wirklich mit der Wellness los - Ah - Splitter im Fuss. nicht nen kleinen, nein, der halbe Steg steckt in meiner Fusssohle. Na super - raus operieren. Geht nicht. steckt zuviel, zu tief drin und ist auch noch in meinem Fuss abgebrochen. Augen zu und weiterhumpeln. </div>
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Nächste Station: Zell am See. Es ist schon spät und es geht sich nur eine gespritzter Mangosaft aus, humpelnd am See entlang, da bin ich nicht ganz so schnell. Wir treffen unglaublich viele Araber. Also nicht nur so 2 - 3, nee, also eigentlich sind da nur Araber. </div>
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Weiter, kurz am Bahnhof das nächste Mädel einsammeln, Zug hat Verspätung, Zeit für ein paar Nuttenschleuderfotos.</div>
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Und dann endlich, nach einer kurzer Verfahrung: Bad Gastein. Es ist 22 Uhr. Das Essen im Hotel haben wir verpasst, aber sie machen uns eine Jausenplatte fürs Zimmer fertig. </div>
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Das Hotel ist: ein Bunker. Seine besten Zeiten sind lang vorbei. Ein Russe hat es gekauft vor ein paar Jahren, und ein bisschen renoviert. Ein bisschen. Früher war das mal toll, jetzt hat es einen morbiden Charme, der auch was hat. Nur überhaupt nicht an Wellness denken lässt. Die Bilder in meinem Kopf werden schwarz-weiss, mit patinaeffekt. Und immer wieder geht mir "das grand hotel budapest" durch den kopf. </div>
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Wir essen die Jause, trinken dazu Prosecco, in den wirklich grossen Zimmern, zugegeben. gross sind sie. </div>
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Gehen in die Bar für weiteren Prosecco, da sitzen zwei männer und was tun diese, wenn 4 junge frauen reinkommen - genau. aber nach dem wir uns auf unsere Männer, die schon oben im zimmer schlafen, berufen, geben sie ruh (dass die die story geglaubt haben, zeugt davon, wie hochintelligent sie waren... )</div>
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der nächste morgen, die sonne scheint, es ist herrlich, das frühstück in einem riesigen frühstückssaagl gut. das "wellnesscenter" macht erst um 15 uhr auf, also ändern wir unsere pläne und machen uns auf und erkunden Bad Gastein. zuvor versuchen wir uns für massage, pediküre und gesichtsbehnadlungen anzumelden, das heisst, wir schreiben es auf einen zettel an einer verlassenen rezeption im wellnessbereich. </div>
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Bad Gastein ist schön. Es liegt mitten in einer schlucht, zwischen hohen bergen, ein riesiger Wasserfall braust mitten durch das örtchen. überall der morbide charme, bilder von längst gestorbenen grössen der weltgeschichte, die bad gastein einmal besucht haben. längst vorbei, längst gestorben.<br />
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Wir spazieren durch Bad Gastein (ich humple, weil der Achenseer Seesteg immer noch in meinem Fuss steckt) und es ist schön. Irgendwann gehen wir um eine Ecke und was ist da: Telefonzellen, so richtige Telefonzellen! Die gibt es nirgendwo mehr, aber hier schon: </div>
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Nach dem Erkundungstrip waren wir bereit: jetzt aber reingleiten lassen, in das wellnessparadies. also, das, naja, also massieren lassen können wir uns ja. Wir werfen uns in die bademäntel. fest etnschlossen jetzt so richtig zu entspannen und die ruhe zu geniessen... </div>
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wir stehen wieder an der verlassenen rezeption an der wir morgens den zettel hinterlassen hatten, mit unseren wunschterminen, für unsere wunschbehandlungen. alles ist dunkel, fast schon unheimlich, beklommen und ratlos stehen wir da, in unseren bademänteln und badeschlappen. steffi traut sich und geht durch den endlos langen dunklen korridor und versucht verschlossene türen zu öffnen und ruft "hallo", es hallt in den leeren gängen, aber keine antwort. gerade als sie die tür zum "private spa" aufmacht, erscheint plötzlich, von irgendwo her, ein riesiger Russe, in einer weissen hose und einem weisse t-shirt (das half nicht, ihn freundlicher aussehen zu lassen) und seine tiefe, russische stimme, die dafür gemacht ist, über die sibierische steppe zu hallen, hallt nun durch die leeren gänge: was machen sie da? (man stelle es sich bitte mit russischem akzent vor). dagegen waren die Kühe und der dödelwedler ein klacks, steffis knie zittern noch zwei stunden später vor schreck.</div>
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Also, das ist der masseur, wir nennen ihn Igor, der einzige Name der zu ihm passt, er ist der jenige, der sich um unser wohlbefinden sorgen soll, er derjenige in dessen Hände wir uns reingleiten lassen wollten und unendlich entspannt werden wollten. Seine Grösse, sein langer Zopf (vorne platte, hinten dünner zopf... mhhh...), seine stimme und vor allem seine unglaublich unfreundliche Art helfen nicht gerade dabei, dieses Bild des entspannens aufrecht zu erhalten... wir bemühen uns ja wirklich redlich. Igor motzt uns an, wie wir denken könnten, dass wir alle vier eine massage haben wollen würden und pediküre schon gar nicht, die kollegin ist mal wieder krank, schrecklich diese unzuverlässige frau, als wäre es unser fehler, dass die frau krank ist... wir werden immer kleiner, ziehen die köpfe immer tiefer zwischen die krägen unserer weissen bademäntel und fangen an uns zu entschuldigen, wir würden ja nicht unbedingt wollen, wir hätten nur gedacht, dass es vielleicht möglich wäre, also wenn er keine zeit hat, dann würden wir auch verzichten und würden keine massage buchen und er müsse sich jetzt wirklich nicht bemühen oder wenn er irgendwelchen stress wegen uns hätte, das würden wir nun wirklich nicht wollen. also nicht wegen uns jetzt irgendwelche umstände, wir würden auch einfach wieder gehen. er lies sich dann dazu hinab anny und mich je für eine halbe stunde zu massieren (das war natürlich nicht das,, was wir eigentlich wollten, aber immerhin). ich sollte anfangen. Und ich hatte angst. die beste ausgangssituation für eine entspannende massage. aber ich habe mich zusammengerissen, augen zu und durch. und er konnte es. wirklich. man musste sich nur ganz fest vorstellen, dass es ein anderer ist, der einen gerade massiert - bloss nicht die augen aufmachen. auf gar keinen fall, niemals die augen aufmachen! Und die Frage am Ende: War gut? ignorieren. </div>
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danach in die sauna, auch gut. dann in den ruheraum - naja, schön ist anders, entspannend nicht, und fenster auch nicht. und irgendwie schepperten alle türen um einen herum und aus der sauna nebenan schnarchte es sehr laut (wenigstens die oder der war entspannt). Und dann im Pool - kaum drin, wer kam rein, die typen vom vorabend aus der bar... also raus aus dem pool... aber das gute an der aktion: der seesteg lies sich aus meinem fuss entfernen und ich konnte wieder gehen. </div>
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abendessen war gut. in der halle. </div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjgfQD2JOd7Ei3v8aaZnsEhP2OO9v9kIvdLwp8Imq5SyKFlY7Aof0Nxvmlx50WctfvEjJzorcm45Irw9FSwKu94NgUANekrPIjgMqNkoPmEYqjUNqLtZnKnX_rzsgXb9gfZJjY0qfLOyTjL/s1600/restaurant.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjgfQD2JOd7Ei3v8aaZnsEhP2OO9v9kIvdLwp8Imq5SyKFlY7Aof0Nxvmlx50WctfvEjJzorcm45Irw9FSwKu94NgUANekrPIjgMqNkoPmEYqjUNqLtZnKnX_rzsgXb9gfZJjY0qfLOyTjL/s1600/restaurant.jpg" height="320" width="320" /></a></div>
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am nächsten morgen aufgewacht und nebel hing über bad gastein, und das passte zu bad gastein und diesem wochenende. das kulisse für jeden gruselfilm sein könnte. aber ganz ehrlich? Es war herrlich, wir haben soviel gelacht, über alles. über igor. über den dödelwedler, über die kühe, über das alte hotel, in dem irgendwann auch schon mal thomas mann übernachtet hat. damals. und wir fühlten uns jung (sehr jung!) und erfrischt und seufzend sind wir zu hause wieder angekommen: wie schön ist es zu hause. </div>
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh-54WBRwPtQSsxlVHW7tyRvE9MpZL-iC08oW50gBRjP6laOwmWcRZScpMiEg6EEw8gIrlN-qzFaP_inJojlssvfzTZTYLLZqWk8S12zaFFqNgQiIDY8Yk6pzF6yV0R8bnJyDdRveSbiyua/s1600/IMG_8319.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh-54WBRwPtQSsxlVHW7tyRvE9MpZL-iC08oW50gBRjP6laOwmWcRZScpMiEg6EEw8gIrlN-qzFaP_inJojlssvfzTZTYLLZqWk8S12zaFFqNgQiIDY8Yk6pzF6yV0R8bnJyDdRveSbiyua/s1600/IMG_8319.JPG" height="213" width="320" /></a></div>
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Ich: Mädels, wann fahren wir wieder hin? </div>
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Mädels: BALD!</div>
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m.</div>
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Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-68328558965479048352014-10-12T00:40:00.000-07:002014-10-12T00:40:25.931-07:00sonntags lesenswert 9gestern zu ende gelesen und es hallt noch in mir nach. dieses buch. wunderschön denk ich. wunderschön denk ich wieder und nochmal. und kann ich nochmal von vorne anfangen. und wieder wunderschön. und kann ich nochmal die gefühle durchleben. von lachen, weinen, staunen, begeistert sein. und nein, es ist keine liebesgeschichte. nicht so eine liebesgeschichte. eine viel bessere liebesgeschichte. das buch quilt über vor lauter liebe, aber sie beginnt nicht mit dem anfang der liebe, na gut ein bisschen schon, aber nicht mit der liebe zwischen mann und frau, sondern mit der liebe zu seinem eigenen kind und da ist auch ganz viel liebe zum mann, aber es geht nicht um das entstehen einer liebe zwischen mann und frau, sondern zwischen mutter und tochter.<br />
<br />
das buch heisst: <a href="http://www.rowohlt.de/buch/Okka_Rohd_Voellig_fertig_und_irre_gluecklich.3038782.html" target="_blank">"Völlig fertig und irre glücklich"</a> von Okka Rohd. Okka schreibt schon lang einen Blog <a href="http://okkarohd.blogspot.co.at/" target="_blank">SLOMO</a> den ich irgendwann mal entdeckt habe und seitdem liebe. Wenn ich ganz argen Stress bei der Arbeit habe und alles gerade aus dem Ruder läuft, dann klicke ich auf den Link in meiner Favoritenliste und hoffe, dass es einen neuen Eintrag gibt, in den ich mich 5 Minuten flüchten kann, wenn kein neuer da ist, stöbere ich kurz in den alten und dann geht es mir nach 5 Minuten Okka lesen wieder besser. Sie hat den Blog angefangen, als sie schwanger war und das festhalten wollte, das Gefühl, die Gedanken, die Rezepte, die sie auf einmal anfing zu kochen und zu backen (Nestbautrieb?)<br />
<br />
Und nun hat sie ein Buch veröffentlicht, darüber. über das schwanger sein und die ersten Jahre mit Kind. Und da fragt man sich, warum gerade ich, so ein Buch lese? Weil es schön und ehrlich ist. Wunderschön und wunderehrlich. Man muss nicht selber schwanger sein, oder Mutter oder beides werden wollen, um dieses Buch lesen zu können und zu verstehen. man muss nur das leben lieben. Und es ist auch nicht so, dass man nach dem lesen dieses buches denkt: na nu aber, jetzt will ich aber auch Mama werden. Weil das will ich auch. Nee, das passiert nicht. Denn es ist ihre Geschichte und diese Geschichte bleibt ihre, die von ihrem Mann und ihrer kleinen tochter, fanny. Da kommt gar nicht der Gedanke: ach, das könnt ja auch mich glücklich machen, so ein leben. Nur das Lesen dieses Buches macht einen glücklich. Und das reicht, das ist schon so viel.<br />
<br />
Es gibt ungefähr drei millionen sätze in diesem buch, die ich wunderschön fand, ich könnt das ganze buch abtippen, um zu zeigen: ihr müsst das lesen!!! Das ist so schön!!! Lest das!!!<br />
Aber ich beschränke mich auf einen, einen den ich gestern abend gelesen habe:<br />
<br />
<i>"Wie schön es ist, wie du dich freust. Es gibt nichts zwischen dir und der Freude, weisst du. Wenn du dich freust, bist du nur Freude. Und du freust dich über so vieles." </i><br />
<i><br /></i>
Lesen! sonntags, montags, dienstags, mittwochs, donnerstags, freitags, samstags und wieder sonntags.<br />
<br />
m.Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-58566899302905183552014-10-12T00:09:00.001-07:002014-10-12T00:42:51.957-07:00alle 7 jahre<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi4I79mG6FPN3lMiErZGLKoQBFnZ_w3-xx5zr53CmBrWhzb-owXyTWiAyi7KIgT8T7VnzlOJ-O1YPiG40HWGWuOyxKuTRkiW-gcuJEV7spGnORXgyH__Z5SRNMN6aQX5oE5YXzFxmRg40uk/s1600/Foto+2.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi4I79mG6FPN3lMiErZGLKoQBFnZ_w3-xx5zr53CmBrWhzb-owXyTWiAyi7KIgT8T7VnzlOJ-O1YPiG40HWGWuOyxKuTRkiW-gcuJEV7spGnORXgyH__Z5SRNMN6aQX5oE5YXzFxmRg40uk/s1600/Foto+2.JPG" height="320" width="213" /></a></div>
<br />
Man sagt ja, der Mensch ändere sich alle sieben Jahre. Jetzt habe ich mich also schon fünf mal geändert in meinem Leben oder ändere ich mich gerade zum fünften Mal? Passiert das also gerade und die weiteren sieben Jahre? Ich fühl mich nämlich eigentlich immer noch genauso, wie vorher. Ok, vielleicht nicht mehr ganz so, wie mit 28, das letzte Mal änderung. Und ich muss gestehen, dieser Geburtstag fiel mir schwer. Viele Gedanken vor diesem Tag in meinem Kopf. über das Leben an sich. über mein Leben im Speziellen. Da kann man sagen was man will, das passiert einfach. Ich hatte nie einen grossen Plan für mein Leben. Nur verschwommene Bilder, die Typischen, die vielleicht gar nicht aus mir kamen, sondern eher aus der allgemeinen Annahme, so müsste Leben ja aussehen. Der einzige konkrete Plan, an den ich mich erinnern kann, war, dass ich kurz nach meinem Abi mit 18 dachte, mit 25 bin ich mit meinem Studium fertig. Mit welchem Studium war da jetzt noch nicht konkret festgelegt. Aber tatsächlich, mehr durch Zufall, war ich mit 25 mit meinem Studium fertig. Und so ging das weiter, durch Zufälle bin ich von einem Job in den nächsten geschlittert, von einem Land in das Andere.<br />
Und dann sitzt man da, 10 Jahre später und denkt sich: vielleicht sollt ich jetzt doch mal einen Plan machen! Aber weiter als höchstens einen Monat (da flieg ich nämlich in den Urlaub, das ist schon gebucht, das weiss ich) komme ich nicht. Ich kann es drehen und wenden wie ich will, da manifestiert sich nicht der grosse Plan in meinem Leben. Früher habe ich immer gedacht, wenn mich jemand mal fragt, was ich denn später mal werden möchte, würde ich antworten: glücklich und umarmt. Wenn mich jetzt jemand fragen würde, würde ich meine Antwort auf "glücklich" beschränken. Und wenn das mein grosser Plan ist, dann hat der bis jetzt auch gut funktioniert. Also, worüber zerbreche ich mir dann den Kopf? Irgendwie ist 35 so eine grosse Zahl, die man sich gar nicht vorstellen kann. Und die so ein bisschen einen Wendepunkt bedeutet. Jetzt aber wirklich erwachsen. Also so richtig, da kann man sich jetzt nicht mehr rausreden.<br />
<br />
Aber ich war doch schon immer recht erwachsen, im klassischen Sinn, wie man erwachsen definieren könnte, nicht mit langweilig und nichts passiert mehr, sondern mit: eigenständig, selbst Geld verdienen, recht vernünftig sein, sich um andere Menschen kümmern. Das tue ich schon fast seit ich 13 bin, das hat das Leben einfach so mit sich mitgebracht und wahrscheinlich auch meine Persönlichkeit. Das bin ich alles schon so lang und nebenbei bin ich immer Kind geblieben. Mit kleinen dingen über die ich mich freuen kann, albern sein, wild sein, zu spät nach Hause kommen, mit den Freundinnen lachen bis spät in die Nacht (früher in Pyjamas auf Betten lagern, jetzt bei mir daheim oder in Bars oder in Clubs). Also: ich bin erwachsen, nichts besonderes. Das ist also nicht das Problem des Geburtstages.<br />
<br />
Weil das "umarmt" fehlt? Weil der verschwommene Plan irgendwie auch dieses Bild vom perfekten Mann und süssen Kindern mit einschloss? Und das hat ja noch nicht so richtig funktioniert, ganz offensichtlich. Aber ganz offensichtlich ist das auch nicht das Problem, denn ich bin ja sehr gern allein und glücklich damit. Und was nicht sein soll, soll eben einfach nicht sein und sollte es doch noch sein, dann wird das auch noch. Auch wenn ich manchmal das Gefühl habe, man, ich bin ganz schön egoistisch, weil mein Leben ein mehr oder weniger egoistisches ist, dreht sich ja den ganzen Tag nur um mich. Naja, gibt Schlimmeres. Hat ja auch Nachteile: ich muss mir die Hühnersuppe selber kochen, wenn ich krank bin. Viel mehr Nachteile fallen mir grad nicht ein. Also ist es das auch nicht.<br />
<br />
Und dann kommt der grosse Tag, mein Geburtstag, oder eher das Geburtstagswochenende. Freitag kommt die beste Uschi der Welt aus der Schweiz angedüst, ich koche uns etwas, wir quatschen, trinken ein Glas Wein und es ist herrlich. Am Samstag stehen wir gemütlich auf, setzen uns hin, trinken einen kaffee nach dem anderen, rauchen, quatschen, planen ein bisschen den Tag, und lassen die Zeit dahin tröpfeln, draussen strahlt die Sonne und der blaue Himmel ist besonders hell und die Luft ist so schön leicht und die Stimmung auch, keine Gedanken mehr an grosse Pläne, nur noch der Plan für den Tag. Wir kaufen ein, kochen zusammen und haben mächtig viel Spass. Am nachmittag trudeln die Mädels ein und wir knipsen Fotos, was ich besonders liebe, trinken Prosecco, essen Häppchen und Lachen und Lachen und Lachen. Als wir ganz viele Fotos gemacht haben, die black dresses getauscht und befunden haben, dass jede mindestens ein Foto hat, auf dem sie wunderschön ist, machen wir uns fertig und gehen ins WC, unser Wohnzimmer. Und da warten noch mehr liebe Menschen und es wird weitergelacht und getrunken, getanzt und um 12 Uhr nachts, wird angestossen, auf mich, auf meine 35 Jahre. Um mich so viele liebe Menschen und mir kullern die Tränen übers Gesicht, nicht weil ich traurig bin, dass ich jetzt so alt bin, sondern weil ich so glücklich bin! Mein Leben ist ein so glückliches, reich an ganz besonderen Menschen, jeder auf seine Art besonders für mich und alle stehen um mich rum und umarmen mich. Und ich bin glücklich und umarmt.<br />
<br />
Der grosse Plan, aufgegangen.<br />
<br />
Wo ich in 7 Jahren bin? Ich habe keine Ahnung, irgendwo werde ich schon hinschlittern. Und das ist vollkommen ok, so gar keinen Plan zu haben, das bin nämlich ich und nicht das, was man sich so denkt, wie es sein sollte. Das Einzige, was ich gerne planen möchte: dass es ein bisschen so ist, wie dieser Geburtstag. Vielleicht habe ich das Glück und bin ein bisschen so glücklich, wie an diesem Tag.<br />
<br />
Danke an die grossartigen Menschen in meinem Leben.<br />
<br />
m.<br />
<br />
P.S. Ein paar Fotos von Nachmittag müssen gezeigt werden.<br />
P.P.S. Vom Abend im WC gibt es kaum welche, war so eine gute Party, dass keiner auf die Idee gekommen ist, Fotos zu machen, musste gelacht, getrunken und getanzt werden.<br />
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgZpqlaU5TIF2ZOvq_FHDdOrwEdo41RynOZXvITJ8MYaZmcjko63ESwh8RjFkQRu2ETvIWZWb2jblRyiANM4EZg-LkOKcKSpsfM6ZytZ5bv38SA2qwvARp40ffReS87IcNaQnnwzRQqoX1A/s1600/Foto+(2).JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgZpqlaU5TIF2ZOvq_FHDdOrwEdo41RynOZXvITJ8MYaZmcjko63ESwh8RjFkQRu2ETvIWZWb2jblRyiANM4EZg-LkOKcKSpsfM6ZytZ5bv38SA2qwvARp40ffReS87IcNaQnnwzRQqoX1A/s1600/Foto+(2).JPG" height="303" width="320" /></a></div>
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<br />Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-92073862549104792002014-09-21T13:44:00.000-07:002014-10-12T00:43:12.621-07:00Sonntags lesenswert 8Das lavendelzimmer<br />
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Zu meiner verteidigung muss ich hier erst anführen, warum ich überhaupt ein buch lese, dass gerade auf platz 3 der spiegelbestsellerliste zu finden ist, das hässlichste cover der welt hat und zu allem übel auch noch so einen schlimmen, kitschigen titel. Meine mutter hat mir dieses buch geschenkt und das nur aus einem einzigen grund: es kommt eine frau darin vor, die "manon" heisst. Das reicht für meine mutter. Und für mich auch. Wenn man so einen namen hat, hat man es nicht immer unbedingt leicht, vor allem nicht als kleines kind. Eine tatsache, die mich neben: niemand versteht deinen namen, niemand kann ihn richtig aussprechen und er eignet sich hervorragend für dumme spitznamen, war immer: nie gibt es in urlaubsorten diese hässlichen tassen, schlüsselanhänger oder auf was man sonst noch namen schreiben kann, um touris das geld aus der tasche zu locken, etwas mit meinem namen darauf... Immer schaute ich. Bei jedem blöden stand blieb ich stehen, drehte den ständer so lange bus die namen mit "m" kamen und immer wurde ich enttäuscht. Keine manon-tasse. Nicht, dass ich unbedingt eine haben wollte. Ich wollte nur auch einmal meinen namen lesen, zwischen all den anderen. Ich wollte nur einmal dazugehören. In einer welt in einer alle fürchterlich individuell sein wollen, wollte ich einfach ganz normal sein. So normal, dass es sich lohnt, eine massenproduktion an tassen mit meinem namen anzuwerfen. Ich wollte ein produkt der masse sein. Nur einmal. Aber selbst in südfrankreich - keine chance. Nichts.<br />
Noch heute, kann ich an diesen ständern nicht vorbeigehen ohne wenigstens einen kurzen blick zu riskieren. Sollte ich jemals irgendwo auf der welt fündig werden - ich würde sofort zuschlagen - und wenn die tasse noch so hässlich ist, ich würde sie kaufen. Mein massenprodukt.<br />
Und wie mit den tassen, so ist es natürlich auch mit allem anderen - keine bücher, keine songs, keine filme. Nie eine manon. Ganz ganz selten. Und wenn, meistens nicht gerade ein hit.<br />
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Und nun ja, deswegen dachte ich: ach, dann lese ich das buch doch einfach, mit dem hässlichen cover und dem schrecklichen namen. Und was soll ich sagen, hinter dieser ziemlich kitschigen liebesgeschichte, hat sich doch etwas verborgen, was mir gefallen hat, was mich an mich selbst erinnert. Und das war: prokrastination.<br />
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Die geschichte handelt von einem älteren buchhändler, der allein und einsam lebt und ziemlich extrem prokrastiniert. Er hat zur unterstüzung der prokrastination die tür abgeschlossen und ein schweres bücherregal vor die tür geräumt, damit er nicht das tun muss, was er eigentlich tun sollte. Das kenn ich nur zu gut von mir selbst - gut, ich stelle keine realen bücherregale vor verschlossene türen - aber innerlich sind diese bücherregale auch noch gerammelt voll mit dicken alten schinken. Damit ich das problem oder die herausforderung bloss nicht angehen muss.<br />
Also dieser buchhändler zieht das nun schon eine ganze weile durch und wie der zufall es will, bringt ihn eine andere frau dazu, das regal wegzuschieben, die tür aufzuschliessen und die sache zu erledigen. Dafür har er zwanzig jahre gebraucht. Und dann stellt er fest, dass das erledigen der sache ihm freude bereitet und es gut ist und noch viel schlimmer, hätte er es gleich getan, wäre alles ganz anders gekommen und vielleicht sogar viel besser.<br />
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Gut. Das ist ja nun nicht eine bahnbrechende neue erkenntnis. Aber doch hat mir das buch gefallen. Und nicht nur, weil eine, übrigens tote, manon darin vorkam. Der buchhändler liebt bücher und das buch spielt in frankreich und es wird viel gekocht und naja, eben dann doch mal was angepackt und erledigt. Und das erinnert einen daran, dass man einfach anfangen muss und tun. Und dann stellt man fest: geht ganz leicht und ist auch noch gut.<br />
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Ich stell das buch dann jetzt mal in das bücherregal, zu den anderen alten schinken.<br />
Und fange an zu tun, was ich schon die ganze zeit tun will, wenn ich eine tasse mit meinem namen darauf finde, oder?<br />
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<br />Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-29651170683272263082014-05-23T13:06:00.000-07:002014-05-23T13:06:57.040-07:00arsch auf eimer.also wenn ich schon dauernd über diese mann-frau-sache schreibe, dann gehört ja auch eines definitiv dazu: hochzeiten.<br />
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vor allem dann, wenn gerade eine einladung zu einer hochzeit von guten freunden auf meinem tisch liegt. und das ist so: jedes mal, wenn mein blick zufällig auf diese einladungskarte fällt, dann macht sich ein grinsen breit in meinem gesicht, weil ich immer denke: die beiden haben sich wirklich gefunden. also das ist ja mal sowas von arsch auf eimer. ein wirklich guter und sehr langer freund von mir und endlich hat er die gefunden, die einfach super zu ihm passt, ein ganz liebes mädel. und in den letzten 12 jahren, in denen ich ihn kenne, also da hab ich einige komplette fehlgriffe von ihm mitbekommen... junge damen, die er mir als seine neue freundin vorgestellt hat - und ich nach 3 minuten dachte: was willst du denn mit der? nicht, weil sie nicht nett oder gut aussehend war, sondern weil einfach nie eine, auch nur ansatzweise zu ihm gepasst hätte. er hat mit so zielsicherer hand sich immer mädels rausgesucht, die einfach noch nicht mal das komplette gegenteil von ihm waren - wie soll man das beschreiben? du siehst zwei menschen und denkst: man, also die haben sich aber auch mal gar nichts zu sagen, wenn sie nicht gerade dazu gezwungen werden... und so stand er da, stolz und vermeintlich verliebt neben der freundin und ich dachte immer nur: na, das muss er selber merken. und er hat es jedes mal gemerkt, manchmal früher, manchmal etwas später.<br />
und dann hat er mir vor zwei jahren seine zukünftige frau vorgestellt, ich hab die beiden gesehen und dachte: arsch auf eimer. und ich hab mich so gefreut. und ich habe mich nicht nur deswegen so über diese einladungskarte gefreut, sondern weil sie es so sehr so ist, wie die beiden sind. perfekt füreinander.<br />
aber ganz im ernst, diese einladungskarte ist so ungefähr das hässlichste, was ich je in meinem leben gesehen habe. ganz weit weg von stylisch. ganz weit weg von schön. ganz weit weg von hochwertig. ganz weit weg von design. und von chichi gar nicht zu reden. aber ganz nah bei ihnen beiden. diese karte sagt einfach nur: wir nehmen uns nicht ernst, wir müssen so ein ding ausschicken, ok, aber bitte doch nicht mit büttenpapier und prägung oder was für fünfhunderttausend veredelungsformen man einer hochzeitseinladungskarte sonst noch antun kann. es ist einfach sie beide und ich sehe sie darin. mit keiner anderen seiner freundinnen hätte er so eine einladungskarte verschicken können, sie wären stylisch, romantisch, kitschig oder sosnt wie gewesen, aber nie er. und das macht mich glücklich.<br />
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und seit dem diese karte auf meinem tisch liegt, denke ich darüber nach, wie sollte meine aussehen? und ich wüsste, ich könnte mich schwer entscheiden, was ein teil von mir ist. aber vor allem denke ich darüber nach, ob ein guter freund oder eine gute freundin von meinem imaginären zukünftigen ehemann, genauso dasitzen würde, wie ich jetzt, und denken würde: ja, genau das ist die einladung, die zu ihm passt - zu den beiden passt. die beiden haben sich gefunden. und nicht: ah, da hat sie ihm aber ihren geschmack aufgedrückt, das ist ihre handschrift, nicht seine. es ist nicht die einladung von ihnen gemeinsam.<br />
und natürlich geht es hier nicht um die gestaltung einer hochzeitseinladung. sondern um das arsch auf eimer. das auch die freunde so empfinden. weil es einfach so ist.<br />
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ich als heillose romantikerin habe natürlich im kopf meine gesamte hochzeit schon geplant (ok, beim kleid bin ich mir noch unsicher, aber der rest steht). also wenn ich jetzt der arsch bin, dann ist von meiner seite alles klar, ausser der eimer.<br />
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sollte ich jemals den eimer finden. und er macht mir so einen hochzeitsantrag:<br />
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<a href="https://www.youtube.com/watch?v=Bsz2Noi925M" target="_blank">https://www.youtube.com/watch?v=Bsz2Noi925M</a><br />
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also nicht ganz so, aber der ist schon irgendwie nett.<br />
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dann hoffe ich, dass er auch so heiraten will wie ich (also in meinem kopf ist das ziemlich grossartig) und dass wir gemeinsam eine einladung verschicken und alle denken:<br />
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arsch auf eimer.<br />
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und lächeln.<br />
<br />Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-45780004129705536042014-04-28T12:23:00.000-07:002014-10-12T00:43:32.771-07:00es werden schnittchen gereichtich habe immer gesagt, ich vergleiche innsbruck mit berlin nicht. weil der vergleich ja einfach nur hinken kann.<br />
diese beiden städte sind nicht zu vergleichen. die sind noch nicht mal wie äpfel und birnen. und ausserdem ist es ja auch so, dass immer, wenn man vergleicht, einer verlieren muss. und ich will gar nicht, dass einer verliert. ich finde beide toll. beide auf ihre art.<br />
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aber manchmal erwische ich mich doch, beim vergleich.<br />
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letztes wochenende hat innsbruck haushoch verloren. wirklich hochhaushoch. (so ein hochhaushoch, wie es sie nur in new york oder hongkong gibt, solche hochhäuser gibt es gar nicht in berlin, so hoch. in dem vergleich würde berlin verlieren, gegen new york oder hongkong.)<br />
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aber letztes wochenende, da war ich auf einer "vernissage" in innsbruck. weil ich, immer kulturinteressiert wie ich bin, alles mitnehme was geht und oft positiv überrascht wurde.<br />
"vernissage" ist in berlin ja ungefähr so: unglaublich hippe leute, treffen sich irgendwo in mitte, prenzlberg oder neuerdings auch in neukölln, in einem meist recht kleinen ladengeschäft, dass zu einem ausstellungsraum umgebaut wurde. es läuft hippe musik und es wird rotwein und vielleicht noch weisswein gereicht, aber lieber rotwein. man schaut sich ca. 10 minuten unfassbar interessiert die ausgestellten werke an, steht ein bisschen verloren, aber mit einem sehr interessierten ausdruck im gesicht, in der gegend rum. dreht höflichkeitshalber noch eine zweite runde und schaut sich noch einmal die kunststücke an. bei der zweiten runde hat man auch definitiv das erste glas wein ergattert. ab diesem zeitpunkt, beginnt die eigentliche vernissage. ab diesem zeitpunkt fängt man an, den ausgang zu suchen, ihn zu finden und sich draussen, vor der "galerie" die erste zigarette anzuzünden. drei sekunden später kommt man mit den unglaublich hippen leuten, die genau den selben ausgang gefunden haben, ins gespräch, dass sich drei minuten lang um die kunst und den künstler handelt (wenn jemand dabei ist, der den künstler kennt und es ist immer jemand dabei, der ein enger busenfreund des künstlers ist, dehnt sich das gespräch auch gerne mal auf 5 minuten aus.) nach dem obligatorischen "die werke sind so unglaublich intensiv", kommt man schnell zu anderen themen, es wird lustig und der abend endet morgens um 6 uhr in irgendeinem club.<br />
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ich weiss nicht, wie ich darauf kommen konnte, dass das in innsbruck auch so ist. aber irgendwie hatte ich diese festgebrannte erwartungshaltung. das wort "vernissage" hat sich in meinem kopf zu einer mischung aus zuviel rotwein, gesprächen über irgendetwas und vielen hippen leuten manifestiert.<br />
also radel ich los (ist immer gut, mit dem rad zu vernissagen zu fahren, machen alle so) und komme in eine kleine strasse, passt. bekannter, der mich dazu eingeladen hat, wartet vor der tür eines wohnhauses, passt auch noch. wir gehen in den zweiten stock, nur das klingelschild verrät, dass es sich um eine "galerie" handelt, passt auch, passt sogar sehr gut. nur, es ist ein 70er jahre bau, kein altbau. gut, sind wir an der stelle nicht kleinlich, denke ich noch. wir betreten die wohnung, wir sind ein bisschen zu spät - selbstverständlich, ist irgendjemand schon einmal pünktlich zu einer vernissage erschienen? eine ältere dame empfängt uns an der tür und gibt uns zeichen, dass wir still sein sollen - es wird eine rede gehalten. von einem noch älteren herren. über die unglaubliche ausdrucksstärke der arbeiten (zu diesem zeitpunkt kann ich die arbeiten noch nicht sehen, wir hängen im flur der 2 zimmer 70er jahre wohnung, wir hören nur, was gesprochen wird) die rede ist ambitioniert und es wird von starken kontrasten, zarten linien und so weiter berichtet - meine erwartungshaltung steigt. als die rede beendet und die ausstellung eröffnet ist, trauen wir uns in den ca. 15 qm grossen raum, in dem schon 30 leute sehr dicht gedrängt stehen. tische, stühle und bücherregale nehmen die hälfte des raumes ein. und an dem bisschen "restwand" hängen 10 kleine bilderchen. motive: elfen, ritter, wölfe mit geweih, drachen. in schwarz-weiss. ein blick rund um genügt. danke. also. puh. naja. also das "eragon" buchcover (das ich nur aus dem buchladen kenne) abzumalen.... ja, also. ja, mensch. kreativität kennt ja kaum grenzen. dafür aber schlechte luft. eine luft, die zusammengesetzt ist aus: alteleute geruch, denn die eine hälfte der menschen im raum, ist irgendwas zwischen 70 und 80, und teenager schweiss, die andere hälfte der gäste ist ungefähr 16, freunde der "künstlerin". und in der mitte von all dem, steht ein tisch, ein tisch voll mit schnittchen. selbstgemachten. zu hause. mit ei. hartgekochteeierschnittchen. es gab ein fenster. das war auf kipp. keine lustzirkulation. nur menschliche ausdünstungen, junge und alte, und schnittchengestank.<br />
ich war tapfer, ich habe mir die bilder angeschaut. wirklich. ich habe brav meine runde gedreht. die zweite habe ich ausgelassen, denn nirgendwo gab es rotwein. also musste man die zweite runde nicht in kauf nehmen. nach 2 minuten anstandsrumstehen, habe ich nur gedacht: ich muss raus. schnell.<br />
also: ausgang suchen. auf die strasse, dort wo ich schon andere interessierte oder weniger interessierte vermutete, um endlich mit den unsinnigen gesprächen zu beginnen. niemand. keiner da. warten. zwei zigaretten später, immer noch: ich, die zigarette, die kleine strasse. was fehlte, zu meinem vernissage erlebnis: der rotwein und die hippen leute. also sass ich so da. und da begann der vergleich. und das klägliche scheitern innsbrucks. nach einiger zeit kamen dann doch noch die 16 jährigen (die wahrscheinlich 20 waren) raus. und wollten dann was trinken gehen. ich hab dann mein rad genommen und bin nach hause gefahren. innsbruck hatte verloren.<br />
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ich bin nach haus geradelt und das hat 3 minuten gedauert. pluspunkt innsbruck, in berlin, wäre ich wesentlich länger unterwegs gewesen. und kaum zu hause, meldet sich freundin und fragt: gin tonic absacker? na klar.<br />
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und der abend endete morgens früh in irgend einem club. ohne schnittchen. aber mit sinnlosen gesprächen. und wieder: unentschieden.<br />
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<br />Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-53442744896953386852014-04-17T10:59:00.002-07:002014-04-17T11:04:47.649-07:00ich muss mal kurz ins wchatte ich erwähnt, dass mich viele dinge sehr glücklich machen? kleine dinge. und ja, wer es noch nicht erraten hat, ich bin single. kann ich gut mit leben (und das war jetzt nicht so gemeint: ich muss es mir selber schön reden, sondern: ich kann wirklich gut damit leben). (führt mich zu einem anderen gedanken: bin ich beziehungsunfähig? aber das sollte an anderer stelle diskutiert werden).<br />
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und wie sieht das leben eines weiblichen singles in innsbruck aus, wenn man nicht mehr ganz in dem alter ist, in dem man hier ist, um zu studieren und man zahlreiche singlefreundinnen hat, sondern eher schon das alter erreicht hat, in dem man arbeitet und wirklich alle, also gefühlt wirklich 99,9 % der innsbrucker bevölkerung lebt in mehr oder weniger glücklichen beziehungen. es wird um einen herum nur so geheiratet, geschwängert und haus gebaut (oder gern auch bei den eltern an- oder ausgebaut, unfassbar beliebt hier. und mit unfassbar meine ich: wie kann man nur? als ich in dem alter war, in dem ich mein elternhaus verlassen durfte, habe ich schnellstmöglich erst mal 300 km zwischen mich und den heimischen herd gelegt. nicht, weil ich meine eltern nicht mag, die sind toll. nur so ein kleiner abstand macht sie ja noch umso toller, da kann man die dann sogar mal vermissen!! niemals, nie, never, also wirklich nicht in meinen kühnsten träumen, würde ich auf die idee kommen, an ihr haus noch ein haus dran zu bauen, oder in ihrem haus den dachboden auszubauen. selbstverständlich ist der gedanke eines mehrgenerationen hauses wirklich schön und bringt auch vorteile mit sich und diese glücklichen szenen, von der ur-oma, die auf ihre ur-enkel aufpasst .... schweife ich ab?)<br />
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also, hier alle in beziehung. und die verfügbaren singles sind locker 10 jahre jünger. aber, wer schon mal mit einem innsbrucker über innsbruck gesprochen hat, der kennt das zauberwort: lebensqualität. denn innsbruck hat so unfassbar viel lebensqualität, dass es vor lauter lebensqualität fast überquilt. und das habe ich, als berlinerin, am anfang ein wenig belächelt. ok. natur, hab ich gedacht, also natur haben sie. en masse. eine masse berge. und die sind auch wirklich wunderschön und beeindruckend und toll. nur: ich als flachländerin, finde es eher befremdlich mit dem fahrrad den berg hochzugurken, um dann wie ne wilde sau den berg wieder herunterzurasen. oder die ganzen tausend anderen sportarten die man auf und am berg so machen kann. ich geh schon mal ganz gern wandern (oder auch gemütlich spazieren, alles auslegungssache), aber der teil der lebensqualität geht doch ziemlich an mir vorbei. ich rüpel. aber tatsächlich hat innsbruck noch viel mehr zu bieten. und das leben hier ist einfach schön. das liegt, für mich, aber vor allem an den menschen die hier sind. ich habe ganz unfassbar tolle freundinnen, arbeitskolleginnen, die mit der zeit zu freundinnen geworden sind. und wie ist das passiert? naja, was soll ich sagen, im wc.<br />
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wenn man einen gemeinsamen heimweg hat und dann mal wieder länger im büro sass und dann irgendwer spontan die idee aufbringt: ach, jetzt noch einen spritzer, das wär ja was. also einer geht ja immer. und da gibt es diese nette kneipe. und da sitzt man sehr gut. und da sind alle sehr nett. und dann geht man da zusammen hin und dann trinkt man einen, und man wird ja schon so begrüsst: hallo mädels, wie immer? ach, allein das... is ja wie nach hause kommen. muss man sich mit vielen spritzern erkämpfen, aber wenn es dann so weit ist.... herrlich. und man trinkt nie! wirklich nie! nur einen spritzer, das geht gar nicht. und wäre auch vollkommen fad. und wir sind nur einmal jung und wer erinnert sich an couchabende? niemand! und dann ist man glücklich. und es geht nicht darum, einen typen kennenzulernen, nein, die kennt man ja schon alle, weil sind eigentlich immer die selben da. es geht um die wirklich wichtigen themen. um die typen, die man nicht kennenlernt, die arbeit, das leben, einfach alles. lustige gespräche, ernste gespräche und ob noch ein spritzer geht oder nicht und ob man noch ein toast (das heimliche nationalgericht tirols, wie ich festgestellt habe. neulich war ich mal mit einem anderen piefke, der doch tatsächlich auf die ansage: wir haben toast! Fragte: was ist denn da daruf? reagierte. der blick des kellners wirklich unbezahlbar!) essen sollte.<br />
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am nächsten tag im büro leicht verkatert, aber was wartet da auf einen? wurschtsemmelfrühstück mit mezzomix! das ist fast wie im himmel!! mit kater.<br />
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natürlich kann man auch ganz viele andere dinge in innsbruck anstellen. viele davon wirklich toll.<br />
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aber richtig gut ist es, wenn eine fragt: kurz ins wc?<br />
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warum bin ich heute eigentlich zuhause?<br />
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m.<br />
<br />Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-73916642182998918582014-04-16T11:35:00.000-07:002014-04-16T11:35:04.642-07:005 gute, 5 schlechte...also irgendwie verkommt dieser blog langsam zu einem beziehungsberater. dabei hab ich doch so gut angefangen: mit büchern, kochrezepten, dekoideen... Ich würde es als ambitioniert beschreiben. Wie würde die beste uschi der welt sagen: des interessiert doch ka sau!<br />
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Und Umfragen haben ergeben: sie hat recht.<br />
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also natürlich belaufen sich meine umfragen nur auf meine freundinnen, ich nenn das jetzt mal einen klassischen hausfrauentest an frauen, die keine hausfrauen sind. wenn ich die nämlich frage: "worüber soll ich denn schreiben?" dann bekomm ich immer nur antworten, die irgendwie, also ganz, ganz beiläufig etwas mit männern zu tun haben, also nur ganz, ganz am rand.<br />
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frag ich neulich änni. worüber soll ich denn schreiben? sagt sie: na, über unseren plan. die "5 gute, 5 schlechte" idee. ach, der plan. den wir hatten, nachdem wir schon nachmittags dachten, es wäre jetzt wirklich zeit für alkohol und den wir dann am frühen abend geschmiedet haben, um ihn dann, am späteren abend, sofort und schonungslos umzusetzen. (ich muss hier nicht erwähnen, dass wir diesen plan natürlich nicht umgesetzt haben, ich muss hier ja nur über den plan an sich berichten).<br />
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der plan lautete wie folgt: wir reden heute abend jede 10 typen an. Fünf mit einem Spruch, den wir in die Kategorie "gut" einordnen würden und fünf, mit einem spruch, von dem wir sagen würden "geht gar nicht". Und die herren, die in den genuss dieser sprüche kommen sollten, sollten alle potenzial haben, also nicht 5 spitzenexemplare, denen wir die guten sprüche um die ohren hauen würden und 5 exemplare der gattung "warte, ich renn schnell weg" denen wir im wegrennen, über die schulter hinweg den blöden spruch zu rufen. nein, es sollten alles ansprechende männer sein, mit denen man sich hätte vorstellen können, wir reden mal eine weile. (die ganz hellen kerzen auf der torte (was für ein grandioser spruch... puh) kommen jetzt wohl schon darauf, woran dieser unfassbar gute plan im endeffekt gescheitert ist.).<br />
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auf diesen plan sind wir gekommen, weil wir über anmachsprüche gesprochen haben und da ist meine these eine ganz klare: der spruch ist vollkommen egal. kommt immer auf den mann drauf an. da kann aus dem die allerletzte grütze kommen... wenn du ihn in den ersten zwei sekunden, in denen du ihn siehst, als potentiellen vater deiner zwanzig kinder einschätzt, dann kann der reden was er will... aber egal, was er dann auch immer weiter reden wird und er sich dann weiter disqualifizieren wird, erstmal redest du mit ihm.<br />
und da wir ja so unfassbar emanzipiert sind, reden wir natürlich niemals männer an, sondern warten darauf, dass männer uns ansprechen. aber der plan war: heute reden wir sie an! und was gibt es für eine bessere ausrede, als: das ist ein wissenschaftliches experiment.<br />
Meine these zu unserem plan: 10 sprüche funktionieren. oder mindesten 8 von 10. denn es ist total egal, was wir sagen. die tatsache, dass frau mann anspricht genügt. und mann ist glücklich.<br />
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naja, was soll ich sagen: uns sind weder 5 gute, noch 5 schlechte sprüche eingefallen. aber die waren auch komplett unnötig, weil uns noch nicht mal einer über den weg gelaufen ist, der in die kategorie "potenzial" gefallen wäre. und selbst wenn, wir hätten uns dann sowieso nicht getraut, sie anzusprechen.<br />
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und genau da liegt der hund begraben.<br />
wir sollten viel öfter männer, die potenzial haben, ansprechen. egal wie. tun wir aber nicht.<br />
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Vorschläge für 5 gute und 5 schlechte sprüche? nur für den fall, dass wir uns das nächste mal trauen... und dann vorbereitet sind.<br />
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(über die erfolge oder misserfolge würde ich dann natürlich nicht berichten.)<br />
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Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-22842220425006619262014-04-09T11:52:00.000-07:002014-04-09T12:07:58.306-07:00männer haben angst vor rotem nagellackes gibt so menschen.<br />
also, ich bin da anders.<br />
natürlich, das kann jetzt jeder behaupten. stimmt aber auch immer.<br />
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und das ist auch immer gut. das alle anders sind. aber so manche menschen. tja. da bin ich dann ein bisschen, wie sage ich es am besten? ratlos? sprachlos? eher so: was ist denn hier los?<br />
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und dann fragt man sich: woran liegt denn das? eigentlich ziemlich viele parallelen - bezogen auf die sozio-demographischen fakten - ähnliches alter, selbes geschlecht, ähnliche ausbildung, ähnliche erziehung, ähnliche interessen, vielleicht sogar das selbe sternzeichen (was bei 12 sternzeichen und 8 mrd. menschen auf der welt zugegebenermassen nicht sonderlich schwer ist - da laufen ja ziemlich viele waagen rum und auch die aszendenten machen das bild nicht viel besser - aber ich schweife mal wieder ab) - also, jeder marketingfachmann würde uns aber sowas von in die selbe zielgruppe stecken. Zack: drin sind sie, gemeinsam, in dem panel. und dann schaut man sich die realität an und was sieht man da? mein gesicht, dass eher einem grossen fragezeichen gleicht und nur zu rufen scheint: was ist denn hier los?<br />
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ich liebe es, andere menschen kennenzulernen - immer bereicherung. in welcher ausprägung auch immer. von jedem kannst du etwas mitnehmen. musst nur zuhören. und wenn es nur das fragezeichen ist. denn das fragezeichen bringt einen selbst dazu, sich selbst in relation zu setzen. zu sich. zu anderen. zu dem: was will ich sein. und es ist ein gutes gefühl, zu wissen: also so will ich nicht sein. ist gut, dass ich so bin, wie ich bin. hat hingehauen. meistens. so war der plan. oder wenn schon kein plan. dann ist das ergebnis so, dass ich damit leben kann. und wenn ich mich selbst im spiegel anschaue, dann ist da (meistens) kein fragezeichen, sondern eher ein leichtes kopfnicken (manchmal sogar mit lächeln - und da ist es ok, wenn man sich manchmal selbst an- oder auslacht).<br />
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was der schlag menschen meistens gemeinsam hat, die aus meinem gesicht ein fragezeichen machen, sind festgefahrene und seltsame überzeugungen. und das kann in sehr viele richtungen ausschlagen - einige sind wirklich so, dass ich sage: entschuldige, aber mit dir mag ich nicht weiterreden und ich hab deinen namen auch gerade in diesem augenblick schon wieder vergessen. die sagen dann aber so sachen, wie: alle ausländer sind scheisse. oder ähnlichen dünnpfiff. darüber muss man ja nicht weiter diskutieren. (als ich noch jünger war, habe ich tatsächlich versucht aufklärungsarbeit zu leisten und manchmal noch heute, kann ich einfach nicht anders, weil es mich so aufregt, aber ich bin dabei gelassener geworden.)<br />
aber es gibt eben auch die alltäglicheren, die die durch ihr leben laufen und so sachen sagen - eigentlich so nebenbei - aber wenn man zuhört - dann hört man die und man fragt sich: was denn hier los?<br />
neulich war so ein fall - da sagte doch tatsächlich eine frau, in einer runde von frauen, als es irgendwie um das thema männer ging (weiss gar nicht wie wir jetzt darauf gekommen sind...), dass männer angst vor rotem nagellack haben. so. und was sie eigentlich sagen wollte, war, dass männer nicht angst vor den kleinen fläschchen haben, die roten nagellack enthalten, weil sie sie vielleicht impotent machen könnten, so wie sitzheizungen in autos, sondern, dass sie angst vor frauen haben, die roten nagellack tragen. weil frauen, die roten nagellack tragen, selbstbewusst sind und extrovertiert und stark. mein gott, was nicht alles in so einem kleinen fläschchen und einer farbe stecken kann.<br />
und sie meinte das ganz ernst, das war kein scherz, nein, sie würde sich keinen roten nagellack auftragen (vielleicht zum fasching, aber dann ist sie ja auch rotkäppchen und nicht sie selber und vielleicht hat sie da auch mal spass, weil sie am nächsten tag sagen kann: das war nicht ich, das war rotkäppchen, das kleine luder), sie nimmt lieber die farblos variante oder wenn sie ganz wild ist, ein zartes rosa. weil, sie will ja schon noch den mann ihres lebens treffen und stell sich einer vor: genau an dem tag, an dem sie ihn trifft, hat sie roten nagellack drauf und der sieht das und rennt schreiend davon, weil er soviel angst vor ihrem selbstbewusstsein und ihrer stärke hat. und hätte sie an dem tag keinen roten nagellack getragen, würden sie jetzt schon gemütlich in ihrer reihenhaushälfte leben und überlegen, wie das erste kind heissen soll (also wenn es ein mädchen wird, würde ich unbedingt eve joy empfehlen, mein derzeitiger favorit). ihre grosse angst ist es, ergo, dass ein mann sich gegen sie entscheiden könnte, weil sie stärke ausdrückt, in dem sie roten nagellack trägt und der mann von dieser stärke abgeschreckt werden könnte. (als wenn männer auf nagellackfarbe achten würden, aber das ist jetzt ein anderes thema).<br />
<br />
wovor ich angst habe:<br />
1. dass mein roter nagellack abblättern könnte<br />
2. dass es wirklich immer noch solche frauen gibt, die angst haben stärke zu zeigen, weil sie dann denken, dass männer sie nicht mögen könnten<br />
3. dass es männer gibt, die tatsächlich so sind (ok, das tangiert mich nun wirklich eher peripher, weil die können mir aber man sowas von gestohlen bleiben und da würde ich auch keine aufklärungsarbeit leisten, da starre ich lieber zwei stunden gegen eine weisse wand)<br />
<br />
das war so ein klassicher fall von: was ist denn hier los? und ich dachte, sollte ich mal schreiben. jetzt lege ich die zweite schicht roten nagellack auf, weil doppelt hält besser.<br />
<br />
m.<br />
<br />
<br />
<br />Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-49510309694299988582013-06-07T13:07:00.000-07:002013-06-07T13:07:03.336-07:00selbstum das erstmal festzuhalten: heute war ein richtiger sommertag!<br />
Mit: <br />
- Kirschen essen<br />
- Sonnenbrille <br />
- Sommerkleidchen<br />
- in der Sonne sitzen<br />
- Weissweinschorle/ Weisssauer trinken<br />
- sommerliches essen<br />
- ein bisschen schwitzen<br />
- einer leichten Brise<br />
- auf dem Balkon sitzen, zwischen Kräutern und Blumen<br />
- Schwalben (nicht nur eine. mehrere)<br />
- vollkommene und absolut gute Laune.<br />
<br />
Und bei all dem war kein Mann dabei. Gar keiner. Und das ist auch schon die perfekte überleitung zu der frage von der uschi, die sie mir mal wieder gestellt hat (mir fällt auf, dich beschäftigt vor allem, dieses mann-frau-thema, aber gut, wen nicht...) hier also ihre Frage heute: Wozu braucht man eigentlich Männer? Oder: wie selbst ist die Frau? <br />
<br />
Der profane Anlass für die Frage, war einfach, dass sie in dieser Woche, ihre Waschmaschine selbst angeschlossen hat, ihre 5.000 Apple Geräte und TV und was noch alles für teschnische geräte bei ihr in der wohnung rumstehen selbst konfiguriert und installiert hat und zwar so, dass nun alles aufeinander abgestimmt läuft, wie am schnürchen (gratulation dafür meinerseits). Tätigkeiten, die der klassischen männlichen Rolle im Haushalt zugeschrieben werden. Was ist aber nun, wenn kein Mann im Haushalt da ist, der diese Rolle erfüllen kann (sei es nun aus vollkommenen technischem unverständnis oder durch vollkommene abwesenheit). <br />
Und da ich die Uschi ja nun schon kenne, zielte ihre frage weniger darauf ab: was tun, wenn mein Freund/mann ein vollhonk ist, sondern eher darauf: was mache ich, wenn ich keinen mann habe, fehlt mir der? Und vor allem: wann fehlt er mir am meisten?<br />
<br />
Ich lebe seit ich 18 Jahre bin allein. Nicht ganz, 3 Jahre habe ich in einer WG gelebt, mit dem wunderbaren schwulen F., der handwerklich begabt war, kochen konnte, einen kleinen Putzfimmel hatte, technisch sehr versiert war... und zu dem ganzen, einfach noch ein total lieber kerl und guter freund mit dem man lachen und reden und heulen konnte. perfekt. da muss man einfach sagen: das war schon sehr schön. das rundumpaket. bis auf... <br />
Es war schon schön, zu sagen: Du, F. also irgendwie da geht was mit meinem Laptop nicht, kannst du mal schauen (und der Laptop lief wieder). Oder du, F. , die Waschmaschine geht nicht mehr, kannst du mal schauen? (und er reparierte sie!!!) oder du, F., ich war gerade bei IKEA einkaufen und habe jetzt einen riesigen neuen Schrank... und der müsste erst in den vierten stock (ohne Fahrstuhl) und dann aufgebaut werden (und wir schleppten gemeinsam und bauten gemeinsam auf). Das war schön, jemanden zu haben, den man fragen konnte und der half. <br />
Aber dafür muss man nicht unbedingt zusammen wohnen. Man kann F. auch anrufen oder einen Bruder oder einen Freund und der hilft dann 3 m PAX Schrank aufzubauen und so. <br />
Alles bekommt man alleine hin oder mit ein bisschen unterstützung von guten freunden. eine frau braucht heute keinen mann mehr. die notwendigkeit einer beziehung besteht einfach nicht mehr. wir verdienen unser eigenes geld, wir treffen unsere eigenen entscheidungen. wir zahlen unsere miete und checken regelmässig den ölstand in unseren autos (früher war es noch oft so, dass die frau weder autofahren konnte, noch wusste wie ein bankomat funktioniert... und wenn dann der mann starb, wusste sie zwar wie man wäsche wascht, bügelt, kocht und alles, aber nicht, wie sie an das geld kommen sollte..)<br />
Und so leben wir also nun dahin, im bewusstsein, der nicht notwendigkeit einer beziehung. Und die haben dann auch ganz viele meiner freundinnen nicht. weil da was nicht passte oder es einfach nicht geklappt hat. oder warum auch immer. weil das warten auf mr. right einfach noch etwas dauert. <br />
<br />
Weil, wenn man den mann als frau nicht mehr braucht, um zu überleben. wofür braucht man ihn dann? <br />
<br />
ok. die eine sache, die steht jetzt mal aussen vor. <br />
<br />
aber alles andere. warum könnte ich einen mann brauchen? doch nur dann, wenn er mein leben bereichert. sei es durch seinen intellekt, seinen charme, seinen witz. weil er mich glücklicher macht, als ich es alleine wäre. <br />
ganz ehrlich, das ist eine herausforderung, denn ich (ich kann jetzt natürlich nur für mich sprechen) bin sehr glücklich alleine. selbstverständlich gibt es da ups and downs, aber das ist das leben. aber ich, für mich SELBST fühle mich wohl und bin glücklich. <br />
Verliebtsein ist natürlich ein herrliches Gefühl und ist mit überhaupt gar nichts zu vergleichen. aber ganz ehrlich, wie lange hält dieses verliebtsein an? wie lange findet man seine witze witzig und seinen charme unwiderstehlich? und was kommt dann? ein mensch der da ist, weil er da ist? und mit dem man sich über dinge streitet, über die man mit sich selber nie streiten würde. (ja, der haufen an klamotten der gesamten woche soll genau da liegen, bis ich ihn wegräume). <br />
<br />
Und das alles hört sich fürchterlich rational und kalt und verbittert an. und das von mir. die wirklich jeden (wirklich jeden) schnulzfilm dieser welt gesehen hat. und die allergrösste romantikerin dieser welt ist (nicht in dem klassischen "schatz, ich hab rosen auf dem bett verteilt und kerzen angemacht, ist das nicht romantisch, könnten wir jetzt endlich mal wieder sex haben" -sinne). <br />
Aber wahrscheinlich ist ja das genau mein problem. <br />
<br />
Ich sehe soviele beziehungen um mich rum, bei denen ich denke: also was bringt den beiden das, jeden abend nebeneinander auf der couch zu sitzen und fern zu sehen. und dieses schreckliche nebeneinander, das schon lange kein miteinander mehr ist. wenn paare sich noch nicht mal mehr in die augen schauen. geschweige denn etwas anderes tun, als den alltag zu regeln und zu meistern. (was ich wirklich ganz wunderbar auch allein schaffe.)<br />
Ich würde ja gerne mal einen test machen und meine arbeitskollegen und freunde, die schon lange in einer beziehung leben, fragen: und, was hatte dein partner heute morgen an, als ihr aus dem haus gegangen seid? und habt ihr euch gute morgen gesagt und einen guten morgen kuss gegeben? Nicht so einen flüchtigen. sondern einen richtigen. habt ihr euch in den arm genommen, den geruch des anderen kurz eingeatmet? Habt ihr ihn gespürt? habt ihr euren partner angelächelt?<br />
<br />
Und ich weiss, dass alltag meistern schwer ist und jeder neue tag anstrengend und tausend problemchen und man manchmal grantig und schlecht drauf ist. und manchmal nicht reden mag und einfach nur seine ruhe haben will. <br />
<br />
aber wenn in diesem ganzen alltag, noch nicht einmal mehr zeit für ein: guten morgen, hast du gut geschlafen? ist und ein lächeln. was ist dann das alles? warum muss ich dann mit jemandem zusammenleben? Und den stress haben, den ich allein ja gar nicht hätte, weil zwei emanzipierte wesen in eine gemeinschaft zu bringen, so dass beide leben und atmen können, ist unglaublich schwer. <br />
aber was ist, wenn man es endlich geschafft hat und die beiden emanzipierten wesen sind nun drin in der beziehung und es läuft und beide machen ihr ding. aber bei dem ganzen, haben sie vergessen, warum sie zusammen sind. weil sie das leben des anderen schöner machen wollten. weil sie eine bereicherung für den anderen sein wollten. <br />
<br />
und diese bereicherung ist doch das guten morgen und das in den armnehmen und damit zeigen: ich bin bei dir und es kann dir gar nichts passieren. und übrigens: ich liebe dich, genauso wie du bist. auch wenn ich manchmal über etwas meckere, was du tust und wir diskutieren über unterschiedliche sichtweisen oder darüber, wie man den alltag meistern sollte. aber guten morgen, hast du gut geschlafen? <br />
<br />
dafür, finde ich, braucht man einen mann. <br />
<br />
ich traue mich nicht zu fragen, wieviele paare das wirklich machen, ob sie ihrem partner in die verschlafenen augen geschaut haben und sich gefreut haben. weil sie sich reicher gefühlt haben. <br />
geschweige denn, ob sie wissen, was der partner an hatte... (gut, es gibt einfache exemplare, die tragen jeden tag ocker, aber die lasse ich jetzt weg).<br />
<br />
und übrigens finde ich nicht nur diese alltäglichen sachen wichtig. sondern auch immer mal wieder etwas besonderes. was ist daran so schwer, etwas kleines schönes für seinen partner zu machen, wo man weiss, dass er sich darüber freut? jahrelang habe ich auf ein blödes kleines post-it oder einen zettel am kühlschrank gewartet, auf dem einfach nur etwas nettes stand. was soll ich sagen, ich werde auch beim nächsten darauf warten. sollte er einen zettel an den kühlschrank heften mit einer netten botschaft, muss ich ihn wohl oder übel heiraten. nein, das überlege ich mir dann schon nochmal genauer... aber es wäre ein schritt in die richtige richtung. was ist so fürchterlich schwer daran, blumen zu kaufen? oder mal etwas verrücktes zu tun? etwas das aus dem alltag herausholt, das begeistert? was auch immer der andere mag, oder man gemeinsam mag. alles das, was man so leicht macht, wenn man verliebt ist. spontanen ideen folgen, den anderen an die hand nehmen und ihm etwas zeigen, das schön ist, mitreissen.<br />
<br />
aber ich schweife ab... aber das ist schön. denn ich merke, ganz verbittert bin ich dann doch nicht. denn ich denke immer noch, eine frau braucht einen mann, egal wie selbst sie auch immer sein mag. <br />
es gibt jemanden, der das leben bereichert. dafür braucht man ihn. für das guten morgen und das nachts einfach mal auf der strasse tanzen (das ist der teil aus dem schnulzfilm, männer sollten viel öfter schnulzfilme sehen und sich nicht zu blöd vorkommen, einige dinge einfach mal zu tun, sie wären erstaunt, wie sehr sich ihre frau darüber freuen würde und frauen sollten vielleicht mal dinge tun, die ihre männer ganz toll finden - tipp for home.)<br />
<br />
aber bis dahin bin ich für mich selbst glücklich. denn ich brauche keinen mann um mich glücklich zu machen, sondern nur, um noch glücklicher zu werden.<br />
<br />
m.<br />
<br />
<br />
Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-14430919743611204702013-05-28T11:57:00.001-07:002013-05-28T12:07:52.071-07:00Ach.das war dann der mai. wonnemonat und so. <br />
also mai war, und monat auch, nur wo war die wonne?<br />
anscheinend kältester mai, seit 40 jahren.<br />
aber alles auf das wetter schieben ist ja nun auch etwas zu einfach. <br />
Fing so gut an, mit einem wunderbaren surfurlaub in portugal, im drop in bei dani und mac, <a href="http://www.portugal-surfcamp.de/" target="_blank">hier</a>. Also wenn ihr mal einen tollen Urlaub haben wollt, dann hier. Und das Gefühl, das erste mal auf einem surfbrett zu stehen, also im Wasser, getragen von einer welle - unbeschreiblich - 4 sekunden lang ist man der könig der meere (zugegeben, ein ungelenker könig der meere, ziemlich nah am ufer, aber immerhin.) <br />
und dann wundervolle tage in berlin. berlin mal wieder so, wie es mein berlin war. und familie und "knutschtante" sein und die hand des kleinen halten. bei jeder strasse die wir überqueren. am liebsten die ganze zeit nur straßen überqueren, weil man dann seine kleine hand halten darf (sonst kann er ja schon alles vollkommen alleine) und das vertrauen spüren - ich vertraue dir - ich vertraue dir mein kleines leben an, bedingungslos, du wirst mich sicher über die strasse bringen. ich muss dir doch soviel erzählen und so viel entdecken und sehen und hüpfen, da kann ich mich nicht auch noch immer nur auf die strassen konzentrieren, aber ich habe ja dich. ich vertraue dir. <br />
<br />
und dann zurück. regen, regen in strichen vom himmel und regen und grau in strichen (oder stichen) im gemüt. <br />
gar keinen antrieb haben. für gar nichts. <br />
und ach.<br />
und die ganze zeit nur denken: ach. <br />
in frage stellen, weil sich dieses "ach" so lauwarm anfühlt. <br />
und ach, welches der fünf angefangenen bücher soll ich zu ende lesen, ach ich schlaf lieber.<br />
und ach, ich wollt mich doch gesund ernähren, aber ach, mc donalds geht auch. <br />
und ach, ich wollte doch weiter gesunden kräutertee trinken, aber ach kaffee geht schneller.<br />
und ach, ich wollte doch weiter sport machen, aber ach, jetzt ins fitnessstudio gehen, zu anstrengend.<br />
und ach, wir wollten doch wandern gehen, aber ach, da liegt ja immer noch schnee und es regnet und was soll man denn dann da oben. bleiben wir unten. <br />
ach, ich wollte doch die urlaubsfotos runterladen, aber ach, das kann ich auch noch später machen.<br />
ach, was soll ich denn jetzt für musik hören, ach, ich weiß nicht. gefällt mir nicht.<br />
so ein lustloses ach. das gelangweilt aus der kehle kommt und kaum einen ton hat, weil es so ach ist. <br />
<br />
und dann schleicht sich zwischen die ganzen ach's ein gedanke, eine idee und man ist ganz motiviert und macht und bepflanzt den balkon mit blumen und kräutern und freut sich und setzt sich mitten rein in seine neue kleine grüne oase und denkt sich: ach, ist das schön. ein stimmhaftes, schönes, wonniges ach, so ein genuss ach. und zehn minuten später zieht die sonne zu, dicke graue wolken. und regen. in strichen. und im gemüt macht es wieder einen stich, weil man jetzt nur noch von drinnen die grüne oase anschauen kann und sich denkt, ach ich müsste die blumen giesen, aber ach, es regnet ja eh, das erledigt sich von allein. und das ach ist wieder ganz ohne ton. <br />
<br />
und ach ich schau mal auf die wetterprognose, aber ach bis mitte juni bleibt es so. 19 grad, das ist gar nicht sommer, also noch nicht mal in der nähe. und ach, das bleibt wohl so. ach, gott sei dank, hab ich die dicken wollsocken noch nicht in den keller gebracht. <br />
<br />
aber kann man dieses tonlose ach, dass ím prasseln des regens untergeht, nur dem wetter zu schreiben?<br />
<br />
heute ein sonnentag. und tatsächlich, kam gar kein ach, aber morgen wieder regen, ach. <br />
<br />
vielleicht ein bisschen. <br />
also ein bisschen wetter-ach. und ein bisschen ich-ach. <br />
<br />
m.Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-21216316695116962142013-04-23T06:46:00.003-07:002013-04-23T06:46:43.363-07:00frühlingEs ist wirklich Frühling. Wirklich. Also meistens. Außer, wenn es kalt ist und regnet. <br />
Aber dazwischen ist Zeit für einen Spaziergang und Spaziergänge sind im Frühling am allerschönsten, weil über all Blumen von unten aus der Erde schießen und einem von oben über den Köpfen hängen. <br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEikVLqD4sQRyMlWp0ABL1CDSF2AiofGiUrXUu4A4ZY71wbw-VXSwS-HKRhp5PV3ZDOJb7osLaC2WjRKTBIEPhVMu8rDHqxBiE94R5ctiKdDyPcBR7eCQZ2UxqSPuh3Gvl3WsTm5okYp8Sem/s1600/ginster.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" dua="true" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEikVLqD4sQRyMlWp0ABL1CDSF2AiofGiUrXUu4A4ZY71wbw-VXSwS-HKRhp5PV3ZDOJb7osLaC2WjRKTBIEPhVMu8rDHqxBiE94R5ctiKdDyPcBR7eCQZ2UxqSPuh3Gvl3WsTm5okYp8Sem/s640/ginster.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">ginster und magnolien</td></tr>
</tbody></table>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgj-2Njj_8fhwF7HEvaD7VMp7bS2eOFemr8JT6PMp-QqPRVNtknqEbIZuN6DqCQZGoDtX4C-DNFS29tYm2EvWvTt-hYON2tMqWGSxMcJC6vJy3FDpsNW5bMXR39G6kYO3lAkGMcWF-YrWrH/s1600/magnolien+viele.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" dua="true" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgj-2Njj_8fhwF7HEvaD7VMp7bS2eOFemr8JT6PMp-QqPRVNtknqEbIZuN6DqCQZGoDtX4C-DNFS29tYm2EvWvTt-hYON2tMqWGSxMcJC6vJy3FDpsNW5bMXR39G6kYO3lAkGMcWF-YrWrH/s640/magnolien+viele.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">magnolienmeer
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgUxvl2Shz_sXYziYPjQCHwrU5hXLpnHFbV_IJYGMzOHlLqwWkhu6jALNX1YteiVQccB7OtFA-12upnyWKyKN3FIaYlXHqE1eRse7zSQcCu4qYBGqqh57F8mqChd4YXokmbcxdz5RqbnNQ-/s1600/magnolie.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" dua="true" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgUxvl2Shz_sXYziYPjQCHwrU5hXLpnHFbV_IJYGMzOHlLqwWkhu6jALNX1YteiVQccB7OtFA-12upnyWKyKN3FIaYlXHqE1eRse7zSQcCu4qYBGqqh57F8mqChd4YXokmbcxdz5RqbnNQ-/s640/magnolie.JPG" width="640" /></a></div>
</td></tr>
</tbody></table>
<br />
Bei so schönem Frühlingswetter kann man den Herrn Vater bei seinem Besuch ruhig mal mit auf das Havelekar nehmen. Trotz Wind wird fotografiert! Papa mit Punkfrisur.<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj5DhPy3xH7B9lOF8ZM4Bc5G_2ig7wGAJvmrLHDydg8VA-KJBUJrWPGSzF-TJAN97Tr7YbdvUTMh0onKAK_iY2N1UcGzDDVbxG7YveLCtV6lypDjAjPsAfJFU0d9C8sGKBlFQsi8CYqcXlX/s1600/papa.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" dua="true" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj5DhPy3xH7B9lOF8ZM4Bc5G_2ig7wGAJvmrLHDydg8VA-KJBUJrWPGSzF-TJAN97Tr7YbdvUTMh0onKAK_iY2N1UcGzDDVbxG7YveLCtV6lypDjAjPsAfJFU0d9C8sGKBlFQsi8CYqcXlX/s640/papa.JPG" width="478" /></a></div>
<br />
<br />
Und es wurde Kuchen gebacken. Geburtstagskuchen für junge Küken. Schokoladenkuchen. Also vor allem Schokolade, weniger Kuchen im klassischen Mehl - Backpulver Sinn. Rezept von Ottolenghi. Und was soll ich sagen. Ich esse nicht gerne Süßes. Aber den schon. <br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgr31UhzvYzcLcKKHyPNGMB1UMpC-leE5IzOxVcJQZGtq95DRaFWlE9kCl0CI8ksedjR78Il4LARvduaDPcIdgH0R-uYxwwveoLmXtkI4kuUF5ZDWPHyPi0iLpFfpDM5bxHJ7kimBekH_I1/s1600/schokokuchen.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" dua="true" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgr31UhzvYzcLcKKHyPNGMB1UMpC-leE5IzOxVcJQZGtq95DRaFWlE9kCl0CI8ksedjR78Il4LARvduaDPcIdgH0R-uYxwwveoLmXtkI4kuUF5ZDWPHyPi0iLpFfpDM5bxHJ7kimBekH_I1/s640/schokokuchen.JPG" width="640" /></a></div>
<br />
240 g Butter<br />
290 g Zucker<br />
350 g 70% Schokolade<br />
5 große Eier (getrennt)<br />
<br />
Backofen auf 170° vorheizen, 26 cm Springform fetten und mit Backpapier auslegen. <br />
<br />
Butter in Flocken und Schokolade in kleinen Stücken zusammenfügen in einer Schüssel, die die gesamte Masse aufnehmen kann. Den Zucker mit 4 Esslöffel Wasser zum kochen bringen, bis der ganze Zucker geschmolzen ist. Zuckerwasser über die Butter-Schokoladenmischung geben, so dass diese vollständig schmilzt, gut rühren, die 5 Eigelbe einzeln unterrühren. Die gesamte Mischung auf Zimmertemperatur abkühlen lassen. <br />
<br />
5 Eiweiße mit einer Prise Salz steif schlagen und in 3 Portionen unter die Schokoladenmasse heben. Es soll sich gut vermischen, aber man kann noch kleine weiße Flecken ausmachen. <br />
<br />
3/4 der Masse in die Backform geben und 40 Minuten backen lassen. Kuchen auskühlen lassen, den Rest der Masse draufgeben und noch einmal 20 Minuten in den Ofen. <br />
<br />
Fertig.<br />
<br />
Ganz einfach. <br />
<br />
Extrem gut. <br />
<br />
So wie Frühling. <br />
<br />
m.<br />
<br />
Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-8799045370219795542013-04-07T08:37:00.002-07:002013-04-07T08:37:38.809-07:00AusnahmetagGestern war mein erster Ausnahmetag. <br />
Der erste Ausnahmetag von meinem "Plan". Kaffee, Zucker, Alkohol, Süßes, alles ist erlaubt an diesem Tag! <br />
Und da ich ganz dringend auch mal eine Ausnahme von diesem Frühling, der kein Frühling ist, brauchte und mal ausnahmsweise Sonne, hab ich mir an meinem Ausnahmetag ein paar Stunden Italien gegönnt. <br />
Das ist ja wirklich das schöne an Innsbruck, man setzt sich für eine Stunde ins Auto und ist in Italien, es ist zwar noch nicht so richtig richtig Italien, weil Südtirol so eine kleine Mischung aus Tirol und Italien ist, aber es ist schon immer ein bisschen wärmer und ein bisschen anders als zu hause. <br />
<br />
Morgens bei 2 Grad, Nebel und grauseligem Wetter losgefahren. Und dann Pflichtprogramm, wenn man über den Brenner drüber ist (der Himmel riss natürlich auch sofort auf) an der Raststation bei Sterzing anhalten und den ersten Espresso: <br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi-AZ9UHE4s_48XDJsAtEiBkeAShyX4mSYHL3bMBOrMkuoURu_YI4eE4ZBZ2Euu27Z69AdeHkusZ-UMn09RxXUEquMwxvCE0R5Yr0xzzAyTp6QlEKn4-2-nioLOlJKNdyUIM7t7xm-hEhRR/s1600/espresso.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="640" mta="true" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi-AZ9UHE4s_48XDJsAtEiBkeAShyX4mSYHL3bMBOrMkuoURu_YI4eE4ZBZ2Euu27Z69AdeHkusZ-UMn09RxXUEquMwxvCE0R5Yr0xzzAyTp6QlEKn4-2-nioLOlJKNdyUIM7t7xm-hEhRR/s640/espresso.JPG" width="640" /></a></div>
<br />
Dann weiter, dieses Mal nach Bozen. Bozen hat einen wunderbaren Bauernmarkt, den wir besuchen wollten.. und was soll ich sagen, die Sonne kam raus und man wird von den Farben und Gerüchen und der italienischen Geräuschkulisse eingefangen und fühlt sich wie in einer anderen Welt und genießt jeden Blick, jeder Atemzug tut gut und man saugt förmlich alles auf, was nicht grau ist, sondern bunt und Leben und schön:<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEipAY4f1fJokBifGyyPQumJC0WDi04G2ovuMSFDSkm51OX-FYIUEEiWCS6vmikr6G_3nGJNY0CDbNUmK6Ycsc60LzQmT4q06yZXxMGPwhgB9PjEhaYE9qjQcies8AK-ILviKOhRHJz7TWhM/s1600/Ranunkeln.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="640" mta="true" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEipAY4f1fJokBifGyyPQumJC0WDi04G2ovuMSFDSkm51OX-FYIUEEiWCS6vmikr6G_3nGJNY0CDbNUmK6Ycsc60LzQmT4q06yZXxMGPwhgB9PjEhaYE9qjQcies8AK-ILviKOhRHJz7TWhM/s640/Ranunkeln.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Ranoncoli</td></tr>
</tbody></table>
Glücklich und bepackt mit grünem Spargel, Tomaten, Olivenöl, Apfelsaft und natürlich Ranunkeln, sich einen Cappuccino gönnen, herrlich. Aber bald bemerken, dass wir die einzigen waren, die Cappuccino tranken, alle anderen waren schon beim Weißwein, Spritzer oder Hugo... Da dachten wir uns gute Idee! Die Einkäufe ins Auto verstaut und sich einen wunderbaren Platz in einem Café auf dem Waltherplatz direkt in der Sonne gesucht ... Noch besser. Weißwein bestellen, Menschen auf dem Platz beobachten und einfach die Sonne genießen und eigentlich gar nichts tun...<br />
<br />
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<br />
Egal wo ich bin, immer wenn ich einen Ausflug mache, bekommt meine Mama eine Postkarte von mir (wegen der Freude, wenn sie den Postkasten aufmacht), auch aus Bozen, natürlich. <br />
Gegen den Hunger ein kleines, feines Restaurant suchen. Und es hilft immer wieder, noch ein Stückchen weiter zu laufen und noch einmal um die nächste Ecke zu schauen, weil dort findet man dann die kleinen Schätze. <br />
<br />
Und so eines haben wir gefunden. Die "Fischbänke" heißt das kleine Lokal, dass nur draußen existiert, auf den alten marmornen Fischbänken des alten Fischmarktes, der früher hier einmal war, daneben der Fischbrunnen. Liebevoll wurde ein Sammelsurium an Schirmen und Tischen und Bänken um diese Fischbänke platziert und überall hängen Schilder mit lustigen Sprüchen und Lampions. Und irgendwie ist es eine Mischung aus Thailand- und Italien, so wie die Wirte, er ein Traum von einem typisch alten Italiener, Cobo, und seine Frau eine kleine zierliche Thailänderin. <br />
Man setzt sich hinein in diese Welt und ist gleich glücklich, das Essen ist einfach aber sehr gut und der Wein auch. Und es ist einfach so entspannt. Dass wir ziemlich lang dort saßen und den Tag einfach genossen haben, und die Zeit einfach vergehen liessen... <br />
<br />
Wenn ihr mal in Bozen seid, nehmt euch die Zeit und trinkt einen Weißwein mit Cobo dem Wirt, er findet die Fischbänke hier: Dr.-Streiter-Gasse 30, 39100 Bozen. <br />
Und vergesst nicht auf Toilette zu gehen: <br />
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<br />
<br />
Dieser ganze Tag war wunderbar. Und ich würde den Plan ja fast für immer durchziehen, wenn alle meine Ausnahmetage so schön wären, wie dieser. Die Sonne, die Wärme alles tat an diesem Tag so gut. Und wir haben die 20 Grad noch gespürt, als wir wieder zurück über den Brenner in die graue Suppe gefahren sind und bei 4 Grad wieder in Innsbruck ankamen... <br />
<br />
Und nun ist kein Ausnahmetag mehr, morgen fängt die Arbeit wieder an, aber ich habe mir von Cobo ein Konzept mitgenommen, für die Arbeitswoche, fürs Leben: <br />
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<br />
m.Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-16385768611174644232013-04-07T07:33:00.001-07:002013-04-07T07:33:56.968-07:00sonntags lesenswert 7Heute ist es mal ein Buch, dass nun wirklich keine Neuentdeckung ist oder unbekannt oder so, nein, ganz im Gegenteil, fast alle werden es kennen und es gelesen haben oder den Film gesehen haben, aber wahrscheinlich ist das schon sehr lange her und ihr ward noch sehr klein, als ihr es gelesen habt oder es euch jemand vorgelesen hat. Und deswegen möchte ich euch daran erinnern und sagen: lest es noch einmal, jetzt, wenn ihr erwachsen seid. Denn genau für uns wurde dieses Buch ja geschrieben, von dem wunderbaren Michael Ende, <em>"Momo oder Die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte".</em><br />
<br />
Es ist so ein wundervolles Buch. Vor zwei Jahren erzählte ich meinem damaligen Freund davon und er meinte, er kenne es gar nicht und hat auch den Film noch nie gesehen, er hat schon einmal davon gehört, aber so richtig wüsste er nicht worum es in dem Buch ginge. Deswegen bin ich los und habe mir Momo gekauft, mein Exemplar aus Kindertagen ist leider nicht mehr auffindbar. Und ich las ihm "Momo" vor und mir wurde bewusst, was für ein wundervolles Buch es doch ist und wie schade es ist, dass man es eigentlich nur als Kind liest, wenn überhaupt. Und ich las das Buch vor und mir kamen sogar beim Vorlesen die Tränen, so gerührt war ich über Momo und Gigi Fremdenführer und Beppo Straßenkehrer und wieder habe ich mich gegruselt vor den Grauen Herren (gut, dass ich es vorgelesen habe, das heißt ich war nie allein), er beschreibt die grauen Herren so gut, dass einem selber kalt wird, wenn man über sie liest. <br />
<br />
Ich glaube, den Inhalt muss ich keinem erzählen, ich wollte es nur einmal wieder in Erinnerung rufen und sagen: einfach mal wieder lesen. tut gut. <br />
<br />
Eine meiner Lieblingsstellen: <br />
<br />
<em>"Beppo liebte diese Stunden vor Tagesanbruch, wenn die Stadt noch schlief. Und er tat seine Arbeit gern und gründlich. Er wusste es war eine notwendige Arbeit.</em><br />
<em>Wenn er so die Strassen kehrte, tat er es langsam, aber stetig: bei jedem Schritt einen Atemzug und bei jedem Atemzug einen Besenstrich. </em><br />
<em>Schritt - Atemzug - Besenstrich. Schritt - Atemzug - Besentrich. Dazwischen blieb er manchmal ein Weilchen stehen und blickte nachdenlich vor sich hin. Und dann ging es wieder weiter - Schritt - Atemzug - Besenstrich - - -</em><br />
<em>(...)</em><br />
<em>"Siehst du, Momo", sagte er dann zum Beispiel, "es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Strasse vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man."</em><br />
<em>Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort: "Und dann fängt man an sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen."</em><br />
<em>Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: "Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten."</em><br />
<em>Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: "Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein."</em><br />
<em>Und abermals nach einer langen Pause fuhr er fort: "Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste." Er nickte vor sich hin und sagte abschließend: "Das ist wichtig."</em><br />
Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-42387785531789168422013-04-05T14:04:00.000-07:002013-04-05T14:04:11.850-07:00BriefeEs gibt so Dinge im Leben, die einen besonders glücklich machen. <br />
<br />
Ich habe einige solche Dinge: das Geräusch von Sand, der unter meinen Füßen quietscht, weil er so fein ist, Möwen, ein Cappuccino morgens in irgendeinem kleinen Kaffee irgendwo in Italien in der Morgensonne, die Umarmung meiner Mutter, ein richtig gutes Carpaccio (irgendwann fahre ich in Harry's Bar in Venedig und koste das Original) und der Moment, wenn ich meinen Briefkasten öffne und einen handgeschriebenen Brief, an mich adressiert, in ihm finde. <br />
<br />
Diese Liebe zu handgeschriebenen Briefen habe ich schon sehr lange. Es fing irgendwann an, als ich 11 oder 12 war, damals schrieben meine Freundinnen und ich uns Briefe, nachmittags, wenn wir uns nicht sahen und gaben sie uns am nächsten Morgen in der Schule, eine zeitlang habe ich meine Briefe an sie (lang bevor es normal war, dass jeder einen Computer zu hause hatte) mit der alten mechanischen Schreibmaschine meiner Mutter geschrieben, eine weiße Kofferschreibmaschine mit schwarzen Tasten, die man noch kräftig runterdrücken musste und die bei jedem Zeilenwechsel ein "Pling" von sich gab, das war viel lässiger, als mit der Hand zu schreiben, damals saß man noch nicht stundenlang am Tag vor einer Tastatur... Und dann mit 13 zog ich fort von meinen Freundinnen und es gab noch keine E-Mails und kein Facebook und kein Skype und selbst das telefonieren war noch teuer und in der kleinen Wohnung in der wir lebten, hatte man nie eine Sekunde für sich allein, um in Ruhe zu telefonieren (um die wirklich wichtigen Dinge, die einen mit 13 so beschäftigen, zu besprechen). An dem Tag, an dem wir 700 km von meinen Freundinnen wegzogen, fing ich an, an sie zuschreiben, nach dem die Tränen getrocknet waren, was sehr lange dauerte, der Brief an sie wurde noch länger. <br />
<br />
Von dem Tag an, verging kein Tag, an dem ich ihnen nicht geschrieben hätte. Ich schrieb ihnen drei zusammen, sie antworteten jede für sich. In den ersten anderthalb Jahren in dem neuen Ort hatten wir noch keinen eigenen Briefkasten und wir mussten unsere Briefe in der kleinen Post im Ort abholen. Jeden Tag bin ich hingegangen, die Angestellten kannten mich sehr schnell und ich musste nur den Kopf durch die alte Holztür stecken und entweder lachten sie mich an und griffen hinter sich in das Fach und gaben mir einen oder manchmal sogar zwei Briefe oder manchmal schüttelten sie auch den Kopf und ich sah ihnen an, dass auch sie ein wenig enttäuscht waren. Aber tatsächlich war fast jeden Tag ein Brief für mich da. Wundervolle, lange, bunte Briefe, mit ganz viel Freundschaft und Liebe drin und ganz viel zu Hause, das mir so sehr fehlte. <br />
Schon auf dem Heimweg riss ich die Umschläge auf und der Heimweg war oft dreimal so lang, wie der Hinweg, weil ich vertieft war in mein zu Hause, der neue Ort um mich herum, verlor sich in den Zeilen, das Heimweh und das Fremde und die Einsamkeit verflüchtigten sich zwischen den Seiten und den einzelnen Worten. <br />
<br />
Diese Briefe haben mich so glücklich gemacht, haben mir Halt gegeben in einer so haltlosen Zeit. <br />
<br />
Und ich schrieb ihnen zurück, jeden Tag, ewig lange Briefe, der längste hatte 58 Seiten, in drei Tagen geschrieben. Ich weiß nicht mehr was ich geschrieben habe, alles was in meinem Kopf vorging. Was in einem 13 Jährigen Mädchen so vor sich geht. Es ging nicht um den Inhalt, es ging darum, das zu teilen, was wir nicht mehr teilen konnten, jeden Tag, den wir zu vor miteinander verbracht hatten. An dem ich nun nicht mehr teilnehmen konnte. Die kleinen, unbedeutenden Dinge und die großen, wichtigen Dinge, als sich die eine Freundin zum ersten Mal verliebte, der erste Kuss, von uns allen, die erste Liebe, der erste Herzschmerz, das was Freundinnen sich abends, wenn sie zusammensitzen erzählen. Diese Briefe gaben mir das Gefühl, doch noch dabei zu sein, auch wenn ich nicht mehr dabei war. Der Brief von C., der über und über mit Herzchen bemalt war, weil sie so verliebt war oder ganz großartig, der Bresso-Klecks auf einer Seite auf einem Brief von A., den sie umkringelte und dranschrieb "ich ess grad Brötchen mit Bresso drauf! Sehr lecker!" und ich einfach nicht mehr aufhören konnte zu lachen. So sehr, dass ich mich heute, fast zwanzig Jahre danach immer noch daran erinnere. <br />
Und so waren die Briefe, als wenn ich neben ihr sitzen würde, während sie ihr Bresso-Brötchen ass und wir über irgendetwas so in Lachen ausbrachen - bis der Kakao in die Unterhose läuft, aber das ist wieder eine andere Geschichte - so war das, diese Briefe zu lesen. <br />
<br />
Alle diese Briefe habe ich noch und ich könnte mich niemals von ihnen trennen. Von allem könnte ich mich trennen, nur davon nicht. <br />
<br />
Viel Zeit ist seit dem vergangen, die Zeiten haben sich verändert, man schreibt sich E-Mails oder chattet, was seine Vorteile hat, weil es schneller geht und man eigentlich näher dran ist. Aber für mich ist es nicht vergleichbar. Man ist viel näher, wenn man ein Blattpapier in den Händen hält, auf dem geschrieben steht in der Handschrift eines geliebten Menschen, was derjenige denkt und fühlt. Die Handschrift des anderen sieht, sieht ob der Brief in Eile, in Aufregung, in Ruhe oder mit Bedacht geschrieben wurde. Das selbe Papier in den Händen zu halten, das auch der Schreiber in den Händen hielt. Es hervorgeholt hat, einen Stift mit dem er gerne schreibt, sich hingesetzt hat und sich die Zeit genommen hat, an einen und über einen nachgedacht hat. Einen Briefumschlag gesucht, die grausige Briefmarke angeleckt - auch so etwas was es heute nicht mehr gibt, heutezutage kleben alle Briefmarken von allein, wie schade... nach dem ganzen Schreiben und der Mühe war es so ein schöner Abschluss, dieses grauselige Ding anzulecken und auf den Brief zu kleben, ich werde nie den Geschmack und das Gefühl vergessen - aber man klebt die Briefmarke immer noch auf den Brief und dann ist er fertig. Dann kann er auf seinen Weg gehen, mit dem Wissen, dass er am Ende seines Weges jemanden sehr glücklich macht. Das alles ist soviel schöner, als einfach nur auf den Button "senden" zu drücken. <br />
<br />
Viel Zeit ist seit dem vergangen. Selten macht man den Briefkasten auf und findet dort einen handgeschriebenen Brief für sich. Aber wenn, dann ist das Gefühl unbeschreiblich. Menschen, die mich im Fahrstuhl den Brief aufreißend sehen würden, mit einem Lächeln im Gesicht, dass so breit ist, dass man denken könnte es ist ein misslungener chirugischer Eingriff, könnten denken, irgendwelche Drogen wären in diesem Brief. Und vielleicht ist es auch so etwas wie eine Droge, eine Droge, die sehr sehr glücklich macht. Mich. <br />
<br />
Probiert es einmal wieder aus. Setzt euch hin und schreibt einen Brief an einen geliebten Menschen, egal, ob er nah oder fern ist. Darauf kommt es nicht an, es kommt auf euer Gefühl an, wenn ihr den Brief schreibt und abschickt und die Freude, bei dem, der ihn bekommt. <br />
<br />
Ist gar nicht schwer, Menschen glücklich zu machen.<br />
<br />
m.Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-77101359228228088172013-03-31T01:34:00.002-07:002013-03-31T01:34:33.503-07:00sonntags lesenswert 6Ich war in meinem Bücherkeller... wollte nur ein paar Bücher suchen für LiLi, damit sie was zu lesen hat in den nächsten vier Wochen, in denen wir einen Plan haben. Und dann saß ich eine Stunde im Keller zwischen meinen Büchern. Herrlich. Wie sehr ich sie doch vermisse. Sollte ich vielleicht doch die eine Wand einfach mit Bücherregalen vollstellen? Vielleicht ein Plan den ich umsetzen sollte. <br />
<br />
Eines der Bücher, die mir dabei in die Hand gefallen sind, ist "Verbrechen" von Ferdinand von Schirach, empfohlen von einem guten Freund und einfach ganz groß. <br />
<br />
Im ersten Moment, meint man, man hat ein Buch mit Krimikurzgeschichten in der Hand, schließlich ist der Autor Berliner Starfverteidiger und tatsächlich geht es auch in allen Geschichten um Verbrechen. <br />
<br />
Aber viel mehr, ist es eine Sozialstudie, ein Beschauen, warum Menschen Dinge tun, was sie dazu führt. Was sie dazu führt zu vertuschen und zu verschleiern, zu Morden, zu stehlen. Die Abgründe des Menschen, die oft, so nah an der Oberfläche sind. <br />
<br />
Ich mag seinen Schreibstil sehr gerne, er schreibt, als würde er kurz und knapp berichten und dabei verliert er sich nie, sondern konzentriert sich immer auf das Wesentliche. Wenn er beschreibt, dann immer um einen Menschen zu skizzieren. Nicht um einen leeren Raum zu füllen. Und er skizziert so, obwohl so knapp, dass man den Menschen fast berühren könnte.<br />
<br />
Ein kurzes Lesebeispiel: <br />
<br />
<em>"Fähner</em><br />
<br />
<em>Friedhelm Fähner war sein Leben lang praktischer Arzt in Rottweil gewesen, 2800 Krankenscheine pro Jahr, Praxis an der Hauptstrasse, Vorsitzender des Kulturkreises Ägypten, Mitgleid im Lionsclub, keine Straftaten, nicht einmal Ordnungswidrigkeiten. Neben seinem Haus besaß er zwei Mietshäuser, einen drei Jahre alten Mercedes E-Klasse mit Lederausstattung und Klimaautomatik, etwa 750 000 Euro in Aktien und Obligationen und eine Kapitalversicherung. Fähner hatte keine Kinder. Seine einzige noch lebende Verwandte war seine sechs Jahre jüngere Schwester, die mit ihrem Mann und zwei Kindern in Stuttgart lebte. Über Fähners Leben hätte es eigentlich nichts zu erzählen gegeben.</em><br />
<br />
<em>Bis auf die Sache mit Ingrid.</em><br />
<br />
<em>-</em><br />
<br />
<em>Mit 24 Jahren hatte Fähner Ingrid auf dem sechzigsten Geburtstag seines Vaters kennengelernt. </em><br />
<em>(...) </em><br />
<em>Sie war drei Jahre älter als Fähner, eine handfeste Provinzschönheit mit schweren Brüsten. (...) Die seltsam hohe, metallische Stimme, die keinerlei Modulation zuließ, irritierte Fähner. Nur wenn sie leise sprach, hatten ihre Sätze eine Melodie.</em><br />
<em>(...)</em><br />
<em>Die Hochzeitreise ging nach Kairo, es war sein Wunsch. Wenn man ihn später nach Ägypten fragte, sagte er, es sei "schwerelos", auch wenn er wusste, dass ihn niemand verstand. Er war dort der junge Parsifal, der reine Tor, und er war glücklich. Es war das letzte Mal in seinem Leben.</em><br />
<em>(...)</em><br />
<em>Fähner arbeitete im Garten. Er war jetzt 72, vor vier Jahren hatte er seine Praxis verkauft. Wie immer war er um sechs Uhr aufgestanden. Er hatte das Gästezimmer - er wohnte schon seit Jahren dort - leise verlassen. Ingrid schlief noch. Es war ein leuchtender Septembervormittag. Der Frühnebel hatte sich zurückgezogen, die Luft war klar und kalt. Fähner jätete mit der Hacke das Unkraut zwischen den Herbststauden. Es war eine anstrengende und eintönige Arbeit. Fähner war zufrieden. Er freute sich auf den Kaffee, den er wie immer in seiner Pause um halb zehn trinken würde. Fähner dachte an den Rittersporn, den er im Frühjahr gepflanzt hatte. Er würde im Spätherbst ein drittes Mal blühen. </em><br />
<br />
<em>Plötzlich riss Ingrid die Terassentür auf. Sie brüllte, er habe schon wieder vergessen, das Fenster im Gästezimmer zu schließen, er sei einfach ein Idiot. Ihre Stimme überschlug sich. Blankes Metall. </em><br />
<br />
<em>Fähner würde später nicht genau beschreiben können, was er in diesem Moment dachte. Es habe in ihm, ganz tief unten, hart und scharf zu leuchten begonnen. Alles sei überdeutlich in diesem Licht gewesen. Gleißend. </em><br />
<br />
<em>Er bat Ingrid, in den Keller zu kommen,... . "</em><br />
<br />
Lesen. Unbedingt. Und dann auch gleich danach das zweite Buch von ihm "Schuld".<br />
Keine leichte Kost, aber welche leichte Kost ist schon wirklich gut?<br />
<br />
m.Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-84548137261613614892013-03-29T12:35:00.002-07:002013-03-31T01:38:48.121-07:00der planAlso das war so. Neulich im Fitnessstudio, an irgendeinem dieser komischen Geräte mit komischen Namen an denen man Übungen mit komischen Namen machen muss/kann/soll/will. Musik auf den Ohren. LiLi war auch da, aber sie wollte lieber mit Musik auf den Ohren trainieren, sie musste Aggressionen abbauen. Sie kam gerade vom Arzt, der ihr eine chronische Gastritis diagnostiziert hatte. Was das heißt? Kein Alkohol, kein Kaffee, kein Zucker, kein extrem Sport, kein Garnichts. So ziemlich. Trockene Brötchen und leicht verdauliches, gedünstetes Gemüse ohne Gewürze. Also, alles was Spaß macht - nicht. Und ich machte da also so die Übungen und sah das deprimierte Gesicht von LiLi und wenn ich eins nicht mag, dann ist es das deprimierte Gesicht von LiLi. Aber ich konnte sie doch sehr gut verstehen, hatte doch gerade in letzter Zeit, unser Lebenswandel eher etwas von Kamikaze-Vollgas-alles was geht, als von "wir sind dann mal vernünftig". Und dann machte ich diese dämlichen Übungen und dachte, das mach ich jetzt seit drei Monaten, aber so richtige Erfolge sieht man nun auch nicht, könnte daran liegen, dass wir sonst Kamikaze-Vollgas und da hilft auch dreimal die Woche Sportstudio nicht so viel... Also man müsste das ganze ganzheitlicher angehen. Wir könnten doch unseren Körpern mal was richtig Gutes tun und nicht: mal was Gutes tun und dann wieder Kamikaze. Und dann war der zweite Gedanke: in vier Wochen Urlaub. Bikinifigur und so weiter. Nach 10 mal weiter hoch und runter oder irgendwas sinnlos zusammendrücken, stand der Plan. Es ist nämlich total blöd, wenn man allein auf alles verzichten muss. Aber gemeinsam geht das schon besser. Und man muss ja nicht auf alles verzichten, sondern man lässt einige Dinge weg und gewinnt andere Dinge dazu. So muss man das mal sehen. Einfach mal positiv. Hab zur Zeit soviel positive Energie, da kann ich einiges von abgeben. <br />
<br />
Und zack, am näcshten Gerät LiLi gezwungen die Stöpsel aus den Ohren zu nehmen und ihr den Plan erzählt:<br />
Ab Montag, vier Wochen lang: kein Alkohol, kein Zucker, kein Fett. Gesunde Ernährung, gesunder Sport, viel frische Luft, ganz viel Kultur, Entspannung. Gemeinsam. Der eine motiviert den anderen. <br />
<br />
Und das machen wir jetzt. Ab Montag. <br />
<br />
Und dann in vier Wochen in den Urlaub fliegen. Fit. <br />
<br />
YAY!!! <br />
Freu mich drauf! <br />
<br />
m. <br />
<br />
P.S. Und ich muss weniger rauchen. Das schaff ich auch schon. Steck mir schnell noch eine an. Ist ja erst Freitag.<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-25607683443501748222013-03-29T11:23:00.000-07:002013-03-29T11:23:53.186-07:00OdeDunkles Haar, die Haut wie Schnee<br />
Schneewittchen wäre eifersüchtig<br />
Die Augen strahlend blau<br />
dem Himmel Konkurrenz<br />
das Herz roter als das Blut<br />
dass es pumpt.<br />
Und der Geist<br />
hell wie die Sonne - <br />
Du, Du, Du.<br />
<br />
P.V.Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-61508050367684057512013-03-08T10:06:00.000-08:002019-10-17T04:53:07.191-07:00gehst du?das hört sich jetzt ein bisschen nach "sex and the city" an, aber ich habe einen auftrag. einen auftrag von der besten uschi der welt: erklär doch mal, wie geht das mit der Verknuserung von Ex-Freunden oder wieviele Wege gibt es eine Beziehung zu beenden und wann ist sie wirklich beendet? Und ist man immer der Buhmann, wenn man derjenige ist, der es beendet? (entschuldige Uschi, aber den Teil mit der Emanzipation der Frau den muss ich dir schuldig bleiben, das geht dann doch etwas zu weit.)<br />
<br />
Da das ja nicht nur eine Frage ist, sondern mehrere komplex, zusammenhängende Fragewürste, fällt es mir etwas schwer anzufangen. Das Thema ist ja auch nicht neu und ich nicht die erste, die um eine Erklärung gebeten wird. und ich könnte jetzt ehrlich sein und einfach sagen: ich habe keinen plan. aber für die beste uschi der welt ist das definitiv eine faule ausrede und sie wird sagen: erst musst du es versuchen und dann kannst du sagen, dass du keinen plan hast. Ich könnte aber auch sagen, dass sie da doch lieber jemand anderen fragen sollte, jemanden mit mehr erfahrung. dann wird sie aber leider antworten: so jemanden kenne ich nicht. <br />
<br />
Ich scheine also, nicht drum rum zu kommen. Nicht unbedingt, weil ich einen plan habe, aber anscheinend , weil ich erfahrung habe. <br />
<br />
Wo fange ich nur an, bei dieser Wurst aus Fragen mit zwei Enden. Bei der es um das Enden geht. Das Ende von etwas, von dem man am Anfang dachte, es würde nie zu Ende gehen. Sollte man zumindest gedacht haben, sonst hätte man es schließlich gar nicht anfangen sollen. Gehen wir also von der idealen Ausgangssituation aus: zwei lieben sich. so von kopf bis fuss und in den kleinen winkeln und ecken und in den fingerspitzen fühlt der eine den anderen. und die welt ist rosig und watteweich und natürlich auch spannend und kribbelnd. und das kann sogar über jahre so anhalten. und dann auf einmal: plop. seifenblase geplatzt, weil der eine den anderen nicht mehr in seinen fingerspitzen fühlt, aus welchen gründen auch immer. <br />
und da ist wohl schon die erste Antwort. Nein, man ist nicht der Buhmann, wenn man derjenige ist, der etwas beendet, das nicht mehr ist. Ich finde, man ist der Buhmann, wenn man bleibt, obwohl man den anderen nicht mehr in den fingerspitzen fühlt. es ist nicht einfach, der wahrheit ins gesicht zu sehen und es ist noch viel schwieriger, einem menschen, den man einmal sehr geliebt hat, zu sagen, dass man das nun nicht mehr tut. Und sich sicher sein muss, dass es wirklich so ist und nicht nur eine kurze Phase, in der man den anderen gerade einfach nicht mochte, oder weil die umstände so schwierig waren. und man sich fragen muss, muss ich noch kämpfen oder hat der kampf keinen sinn mehr? das ist doch schrecklich schwierig. Und wenn man einsehen muss, alles kämpfen hilft nicht mehr. man allen mut zusammen nehmen muss, den man aufbringen kann und ganz ehrlich sein und am besten seine hände zu fäusten ballt, wegen der fingerspitzen. es gibt tausend wege eine beziehung zu beenden. es gibt so ein schönes gedicht von else lasker-schüler. dir. es beschreibt, wie man es ganz vorsichtig sagen sollte. man sollte versuchen es vorsichtig zu sagen. (Uschi, ich gehe jetzt mal davon aus, dass du jetzt nicht von mir hören wolltest, dass schlussmachen per sms nicht geht.)<br />
<br />
Dir<br />
<br />
Drum wein' ich, <br />
Dass bei Deinem Kuss<br />
Ich so nichts empfinde<br />
Und ins Leere versinken muss. <br />
Tausend Abgründe<br />
Sind nicht so tief, <br />
Wie diese große Leere.<br />
Ich sinne im engsten Dunkel der Nacht, <br />
Wie ich Dir's ganz leise sage,<br />
Doch ich habe nicht den Mut.<br />
Ich wollte, es käme ein Südenwind,<br />
Der Dir's herüber trage,<br />
Damit es nicht gar voll Kälte kläng'<br />
Und er Dir's warm in die Seele säng'<br />
Kaum merklich durch Dein Blut.<br />
<br />
Else Lasker-Schüler<br />
<br />
<br />
Und es ist ja auch nie so, dass derjenige, der verlässt, am nächsten Tag lustig herum springt und vor freude quietscht. es beginnt auch für ihn die phase des Entwöhnens, die Vertrautheiten, die Nähe, die eine Person, mit der man alles geteilt hat, fehlt. die fingerspitzen fühlen sich auch von ihm ganz verloren und verlassen und spüren nur noch sich selbst. Und die erinnerung an den anderen. und das ist auch nicht einfach. das ist dieses, wann ist eine beziehung wirklich beendet? wann hört das auf, dass man nicht mehr daran denkt, dass muss ich ihm/ihr erzählen, das hätte er/sie schön gefunden. wann hört das auf, dass man bei einem geruch, einer sache, die passiert, nicht mehr an den anderen denkt? ist eine beziehung wirklich in dem moment beendet, wenn einer geht? nach der ersten nacht allein? ist der neue morgen dann schon das gelebte ende? und was tut man, wenn die fingerspitzen sich immer noch erinnern und immer weiter erinnern? und nochmal spüren wollen? und nochmal spüren wollen?<br />
<br />
Und da muss derjenige, der verlässt stark sein. das ist wohl das schwierigste. und das ist der schmale Grad, wo er doch noch zum Buhmann werden kann, in dem moment, in dem er geht, aber doch nicht loslässt, weil er seine fingerspitzen immer mal wieder ausfährt, um noch einmal zu spüren, was da war, aber nicht mehr ist. das darf er nicht tun. er muss dem verlassenen die chance geben, sich zu entlieben und das wird er nicht können, wenn der verlasser, immer wieder einmal mit der spitze seines zeigefingers über des anderen herzen streicht. <br />
<br />
der verlasser sollte seine fingerspitzen ganz tief in seine hosentaschen stecken, und dort vergraben, wenn er sich ganz sicher ist.<br />
und der verlassene sollte seine fingerspitzen nach anderen dingen ausstrecken, schönen dingen, die sie ablenken, vergessen lassen. wegwischen. bis er irgendwann wieder mit leeren händen da steht. <br />
<br />
mit leeren händen streichelt es sich am besten. ein neues herz.Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-23586459468860275922013-03-08T06:07:00.001-08:002013-03-08T06:42:11.566-08:00Du hier bleibenGanz oft ist es gut in der Ferne zu sein und zu leben. Den Schritt gewagt zu haben, die Abnabelung durchgezogen, zum zweiten Mal im Leben. <br />
<br />
Als man damals ging, aus dem Elternhaus, um die Welt zu erobern, war es ein ganz anderes Gehen. Es war selbstverständlich, es wurde nie die Frage gestellt, ob man gehen sollte, höchstens wohin. Wo fange ich an, mein eigenes Leben zu gestalten, wo treffe ich meine ersten ganz eigenen Entscheidungen. Und wenn man dieses WO gefunden hat und es sich zu seinem DA gemacht hat, mit allem was dazu gehört, der Zigarettenverkäufer um die Ecke, der sich schon zu den richtigen Zigaretten umdreht, wenn man die Tür aufmacht und er bei einem Blick ins Gesicht erkennt, heute abend auch ein Bier zu den Zigaretten. Der Gemüsemann, der immer etwas nettes sagt, auch wenn man nur vorbei geht. Alle Wege für sich selbst erlaufen hat und sie in die Füße gewandert sind, so dass man sie auch laufen kann, wenn man nachts leicht angetrunken aus der Stammkneipe stolpert und sich am nächsten Morgen beim besten Willen nicht mehr erinnern kann, wie man nach hause gekommen ist, aber die Füße wussten den Weg. Alle Freunde, die man gefunden hat, was nicht immer einfach war, zu erkennen, dass sie die Seelenverwandten sind, aber als man es erkannte, so froh war. Die Familie, die auch da ist (nachgezogen, in mein DA). Die Morgen, die Mittage, die Abende und alle Nächte. Die Gerüche und die Geräusche. Alles so vertraut. <br />
<br />
Und wenn man sich dann entscheidet das alles zu verlassen, dann überlegt man sehr gut. Das ist eine schwere Entscheidung, das eigene DA aufzugeben, um ein neues WO zu erkunden. Sich trauen, herauszufinden, wo kaufe ich dort meine Zigaretten, wo gehen meine Füße denn dann nachts hin, wenn sie doch noch den alten Weg in sich tragen? (Am besten am Anfang nicht zu viel Alkohol trinken, nur zur Sicherheit). Wenn man alle Für und Wider abgewogen hat und sich entschieden hat: ich gehe, dann ist das den großteil der Zeit aufregend und gut und neu und interessant und manchmal schwierig und manchmal ein bisschen einsam. Aber meistens ist es gut und man ist froh über seine Entscheidung. Man verlässt zwar alles, aber man weiß, dass es ja noch da ist da, nur weil man selbst fortgeht, heißt das ja nicht, dass alles andere verschwindet. Man kann besuchen, man kann telefonieren, man kann schreiben. man hat soviele bilder und erinnerungen an die menschen in sich, die einem soviel bedeuten. und auch wenn man sich lange nicht sieht, ist das nicht schlimm. man fängt dann einfach wieder da an zu erzählen, wo man das letzte Mal aufgehört hat. <br />
<br />
Nur eine Sache gibt es. und die kann niemand ersetzen, die kann nichts gut machen, die wird man jeden tag vermissen, die kann man sich nicht schön reden. die versetzt einem jeden einzelnen Tag in der Ferne einen Stich und macht die Ferne nicht mehr ganz schön. Man kann nicht erleben, wie Kinder aufwachsen, die von Schwestern. die man in der Schwangerschaft begleitet hat, mit der man solidarisch unglaubliche Mengen Häagen Dasz gegessen hat, mit der man 14 Stunden im Kreissaal mitgelitten hat und nach 14 Stunden den kleinen Wurm in den Armen hielt und es gar nicht fassen konnte (dann aber schnell zu mcdonalds düsen musste, weil die schwester dringend einen big mac brauchte). Und dann die Tage und Wochen danach und die ersten Male, die tausend ersten Male, lachen, sitzen, laufen, erste Worte, erster Geburtstag. Viel zu wenig Zeit gehabt, viel zu viel verpasst, aber doch immer da gewesen, um die ecke. die erste Übernachtung bei mir, dieses kleine Wesen, schlafend in meinem Bett und selbst kein Auge zu tun, weil man schauen muss, wie er schläft, die kleinen händchen zu fäusten geballt, manchmal durchzuckt es den kleinen körper und ganz früh morgens, es ist noch dunkel, wacht er auf und blinzelt mit seinen kleinen augen und kuschelt sich an und wacht so ganz langsam auf... und dann mit vollgas in den neuen Tag. es gibt soviel zu erleben und erlernen und zu entdecken. <br />
<br />
Und dann geht man weg. und dann ist man nicht mehr um die ecke. kann nicht mehr zuschauen. ist nicht mehr dabei, kann es sich nur erzählen lassen. kann fotos anschauen, kann noch nicht mal mit ihm telefonieren. weil er noch nicht so recht weiß, wie das geht. nur ein bisschen. kann nicht mehr knuddeln und herzen und umarmen und rumblödeln. nur immer mit monaten abstand. die besuche sind viel zu selten. und viel zu kurz. können nicht das alltägliche leben und das alltägliche verpassen wieder gut machen. <br />
<br />
Man ist so außen vor. und dann gibt es die geburtstage, die ohne einen stattfinden, die besonderen tage, die erlebnisse und alle technik und weltweite vernetzung helfen nicht. sie können nur bruchstücke von dem zeigen. können nur ein bisschen nah holen, aber schaffen doch keine nähe. es ist nicht möglich, dass er deine hand nimmt, kurz bevor er wieder abreisen muss und dich mit großen blauen augen anschaut und sagt: du hier bleiben. und er meint sich selbst damit, denn er hat noch nicht gelernt, dass er ein ich ist, denn alle sagen ja immer du zu ihm.<br />
<br />
Und dieser Moment, in dem ein stückchen von deinem herz bricht und du dich selbst verteufelst für diese entscheidung, wegzugehen, nicht zu erleben, wie er lernt, dass er ein ich ist. und du wieder einmal auf besuch fährst, in das alte WO und nur denkst: du hier bleiben. <br />
<br />
m.Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-1587238167776704332013-03-03T23:20:00.002-08:002013-03-03T23:20:50.891-08:00little things...man sagt ja immer, es sind die kleinen dinge, die das leben schön machen. und davon bin ich aber sowas von überzeugt. also lebensmotto, quasi. (könnte daran liegen, dass ich für die großen Sachen nicht das nötige kleingeld habe... aber das sei jetzt mal dahingestellt) - also erfreue ich mich jeden tag an den kleinen dingen. geht ganz einfach, wenn man ein bisschen die augen auf macht - gut, es gibt tage, an denen es etwas schwerer fällt, aber gerade an denen, wenn einem dann so eine kleine sache auffällt oder widerfährt - dann ist sie besonders gut und holt aus den ganz ganz tiefen Tiefen aus einem ein lächeln - und das macht dann den tag doch noch zu einem schönen. <br />
<br />
anscheinend geht es nicht nur mir so, es gibt noch andere, die sagen: lebensmotto. gibt sogar jemanden, der all diese kleinen dinge aufschreibt und einen blog draus gemacht hat:<br />
<br />
<a href="http://justlittlethings.net/" target="_blank">Just little things....</a><br />
<br />
und das ist eine meiner kleinen sachen: lesen, dass jemanden etwas genauso glücklich macht, wie mich.<br />
<br />
hier ein paar von ihren "little things" die mich haben schmunzeln lassen, weil sie auch ein lächeln auf meine lippen zaubern:<br />
<br />
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und natürlich habe ich auch kleine, eigene, z.b.:<br />
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- nachts schaukeln.<br />
- mit einer welle mitschwimmen und sich vom wasser tragen lassen.<br />
- einen handgeschriebenen brief im briefkasten finden.<br />
- wenn man ein schönes foto macht.<br />
- die letzte seite eines guten buches lesen und sich wünschen, es wäre nicht die letzte.<br />
- nachts mit guter musik auf den ohren durch irgend eine stadt laufen.<br />
- blumen ins büro geliefert bekommen.<br />
- ein richtig gutes lied hören und ganz laut mitsingen.<br />
- im bett liegen und der sonne beim aufgehen zu schauen.<br />
- tbc.<br />
<br />
m.<br />
- Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-4120455499676575119.post-71790716665515915882013-03-03T09:50:00.000-08:002013-03-03T09:55:46.422-08:00sonntags lesenswert 5 <br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEirBA2PLqZBixeSrO0YLk0sgx9jvRMVDCXssSt4aNRqiVaklNB7YceSpvP-CrhISD1lMb2XimyH1txVJM2-PVUTnVYXOJKwElP3rvbgz5QaJrhOGD5pxPubAdCJg9_tbzxnR1Dj8DeVFQTC/s1600/er+ist+wieder+da.JPG" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" gsa="true" height="640" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEirBA2PLqZBixeSrO0YLk0sgx9jvRMVDCXssSt4aNRqiVaklNB7YceSpvP-CrhISD1lMb2XimyH1txVJM2-PVUTnVYXOJKwElP3rvbgz5QaJrhOGD5pxPubAdCJg9_tbzxnR1Dj8DeVFQTC/s640/er+ist+wieder+da.JPG" width="640" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">"Er ist wieder da" - Timur Vermes</td></tr>
</tbody></table>
Musste ich ja lesen. Das ist so ein Buch, das man lesen muss, um darüber zu sprechen. Und zu urteilen. Zu verurteilen oder zu loben. Und ich kann mich nicht ganz entscheiden. Was ich machen soll. <br />
Es fängt großartig an, guter Wortwitz, intelligent, großartige Einfälle und immer dieser leichte Schauer, der einen über den Rücken rollt, wenn man sich reindenkt - die gedanken von ihm, die alle als Scherze auffassen - es sind aber keine Scherze. War so - damals - und auch wenn man ihn in 2011 wieder aufwachen lässt... <br />
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also wirklich ein gutes Buch. Das einen zum Lachen und Nachdenken bringt. Es hat nur seine Längen und es hat irgendwie so kein Ende und irgendwie bleibt auch ein bisschen die Angst: und wenn das jetzt jemand liest, der nicht so denkt, wie ich, sondern so denkt wie ein Gehirnamputierter (davon gibt es ja soviele) und einige von denen können lesen, wirklich! Auch wenn sie natürlich im Buch auch entsprechend dargestellt werden, aber hilft das? Denken sie am Ende nicht: genauso einen bräuchte es! Der bringt es auf den Punkt! <br />
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Man kann nur hoffen, dass die Gehirnamputierten einfach den Weg in den Buchladen nicht finden. Dann ist es ein gutes Buch. <br />
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Besonders hervorzuheben finde ich Hitlers Verwunderung über die anscheinend geistesgestörten Frauen, die im Park hinter ihren Hunden her laufen und den Hundekot in dafür extra zur Verfügung gestellte Hundekotsäckchen füllen - Deutschland scheint sich um seine Geistesgestörten zu kümmern. <br />
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Also lesen, damit man darüber sprechen kann und wirklich einige Male herzhaft lachen kann.<br />
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m.<br />
<br />Manon R.http://www.blogger.com/profile/11381105224766214689noreply@blogger.com0