Sonntag, 7. April 2013

Ausnahmetag

Gestern war mein erster Ausnahmetag.
Der erste Ausnahmetag von meinem "Plan". Kaffee, Zucker, Alkohol, Süßes, alles ist erlaubt an diesem Tag!
Und da ich ganz dringend auch mal eine Ausnahme von diesem Frühling, der kein Frühling ist, brauchte und mal ausnahmsweise Sonne, hab ich mir an meinem Ausnahmetag ein paar Stunden Italien gegönnt.
Das ist ja wirklich das schöne an Innsbruck, man setzt sich für eine Stunde ins Auto und ist in Italien, es ist zwar noch nicht so richtig richtig Italien, weil Südtirol so eine kleine Mischung aus Tirol und Italien ist, aber es ist schon immer ein bisschen wärmer und ein bisschen anders als zu hause.

Morgens bei 2 Grad, Nebel und grauseligem Wetter losgefahren. Und dann Pflichtprogramm, wenn man über den Brenner drüber ist (der Himmel riss natürlich auch sofort auf) an der Raststation bei Sterzing anhalten und den ersten Espresso:

Dann weiter, dieses Mal nach Bozen. Bozen hat einen wunderbaren Bauernmarkt, den wir besuchen wollten.. und was soll ich sagen, die Sonne kam raus und man wird von den Farben und Gerüchen und der italienischen Geräuschkulisse eingefangen und fühlt sich wie in einer anderen Welt und  genießt jeden Blick, jeder Atemzug tut gut und man saugt förmlich alles auf, was nicht grau ist, sondern bunt und Leben und schön:


Ranoncoli
 Glücklich und bepackt mit grünem Spargel, Tomaten, Olivenöl, Apfelsaft und natürlich Ranunkeln, sich einen Cappuccino gönnen, herrlich. Aber bald bemerken, dass wir die einzigen waren, die Cappuccino tranken, alle anderen waren schon beim Weißwein, Spritzer oder Hugo... Da dachten wir uns gute Idee! Die Einkäufe ins Auto verstaut und sich einen wunderbaren Platz in einem Café auf dem Waltherplatz direkt in der Sonne gesucht ... Noch besser. Weißwein bestellen, Menschen auf dem Platz beobachten und einfach die Sonne genießen und eigentlich gar nichts tun...


Egal wo ich bin, immer wenn ich einen Ausflug mache, bekommt meine Mama eine Postkarte von mir (wegen der Freude, wenn sie den Postkasten aufmacht), auch aus Bozen, natürlich.
Gegen den Hunger ein kleines, feines Restaurant suchen. Und es hilft immer wieder, noch ein Stückchen weiter zu laufen und noch einmal um die nächste Ecke zu schauen, weil dort findet man dann die kleinen Schätze.

Und so eines haben wir gefunden. Die "Fischbänke" heißt das kleine Lokal, dass nur draußen existiert, auf den alten marmornen Fischbänken des alten Fischmarktes, der früher hier einmal war, daneben der Fischbrunnen. Liebevoll wurde ein Sammelsurium an Schirmen und Tischen und Bänken um diese Fischbänke platziert und überall hängen Schilder mit lustigen Sprüchen und Lampions. Und irgendwie ist es eine Mischung aus Thailand- und Italien, so wie die Wirte, er ein Traum von einem typisch alten Italiener, Cobo, und seine Frau eine kleine zierliche Thailänderin.
Man setzt sich hinein in diese Welt und ist gleich glücklich, das Essen ist einfach aber sehr gut und der Wein auch. Und es ist einfach so entspannt. Dass wir ziemlich lang dort saßen und den Tag einfach genossen haben, und die Zeit einfach vergehen liessen...

Wenn ihr mal in Bozen seid, nehmt euch die Zeit und trinkt einen Weißwein mit Cobo dem Wirt, er findet die Fischbänke hier: Dr.-Streiter-Gasse 30, 39100 Bozen.
Und vergesst nicht auf Toilette zu gehen:


Dieser ganze Tag war wunderbar. Und ich würde den Plan ja fast für immer durchziehen, wenn alle meine Ausnahmetage so schön wären, wie dieser. Die Sonne, die Wärme alles tat an diesem Tag so gut. Und wir haben die 20 Grad noch gespürt, als wir wieder zurück über den Brenner in die graue Suppe gefahren sind und bei 4 Grad wieder in Innsbruck ankamen...

Und nun ist kein Ausnahmetag mehr, morgen fängt die Arbeit wieder an, aber ich habe mir von Cobo ein Konzept mitgenommen, für die Arbeitswoche, fürs Leben:


m.

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