gestern zu ende gelesen und es hallt noch in mir nach. dieses buch. wunderschön denk ich. wunderschön denk ich wieder und nochmal. und kann ich nochmal von vorne anfangen. und wieder wunderschön. und kann ich nochmal die gefühle durchleben. von lachen, weinen, staunen, begeistert sein. und nein, es ist keine liebesgeschichte. nicht so eine liebesgeschichte. eine viel bessere liebesgeschichte. das buch quilt über vor lauter liebe, aber sie beginnt nicht mit dem anfang der liebe, na gut ein bisschen schon, aber nicht mit der liebe zwischen mann und frau, sondern mit der liebe zu seinem eigenen kind und da ist auch ganz viel liebe zum mann, aber es geht nicht um das entstehen einer liebe zwischen mann und frau, sondern zwischen mutter und tochter.
das buch heisst: "Völlig fertig und irre glücklich" von Okka Rohd. Okka schreibt schon lang einen Blog SLOMO den ich irgendwann mal entdeckt habe und seitdem liebe. Wenn ich ganz argen Stress bei der Arbeit habe und alles gerade aus dem Ruder läuft, dann klicke ich auf den Link in meiner Favoritenliste und hoffe, dass es einen neuen Eintrag gibt, in den ich mich 5 Minuten flüchten kann, wenn kein neuer da ist, stöbere ich kurz in den alten und dann geht es mir nach 5 Minuten Okka lesen wieder besser. Sie hat den Blog angefangen, als sie schwanger war und das festhalten wollte, das Gefühl, die Gedanken, die Rezepte, die sie auf einmal anfing zu kochen und zu backen (Nestbautrieb?)
Und nun hat sie ein Buch veröffentlicht, darüber. über das schwanger sein und die ersten Jahre mit Kind. Und da fragt man sich, warum gerade ich, so ein Buch lese? Weil es schön und ehrlich ist. Wunderschön und wunderehrlich. Man muss nicht selber schwanger sein, oder Mutter oder beides werden wollen, um dieses Buch lesen zu können und zu verstehen. man muss nur das leben lieben. Und es ist auch nicht so, dass man nach dem lesen dieses buches denkt: na nu aber, jetzt will ich aber auch Mama werden. Weil das will ich auch. Nee, das passiert nicht. Denn es ist ihre Geschichte und diese Geschichte bleibt ihre, die von ihrem Mann und ihrer kleinen tochter, fanny. Da kommt gar nicht der Gedanke: ach, das könnt ja auch mich glücklich machen, so ein leben. Nur das Lesen dieses Buches macht einen glücklich. Und das reicht, das ist schon so viel.
Es gibt ungefähr drei millionen sätze in diesem buch, die ich wunderschön fand, ich könnt das ganze buch abtippen, um zu zeigen: ihr müsst das lesen!!! Das ist so schön!!! Lest das!!!
Aber ich beschränke mich auf einen, einen den ich gestern abend gelesen habe:
"Wie schön es ist, wie du dich freust. Es gibt nichts zwischen dir und der Freude, weisst du. Wenn du dich freust, bist du nur Freude. Und du freust dich über so vieles."
Lesen! sonntags, montags, dienstags, mittwochs, donnerstags, freitags, samstags und wieder sonntags.
m.
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Sonntag, 12. Oktober 2014
Sonntag, 21. September 2014
Sonntags lesenswert 8
Das lavendelzimmer
Zu meiner verteidigung muss ich hier erst anführen, warum ich überhaupt ein buch lese, dass gerade auf platz 3 der spiegelbestsellerliste zu finden ist, das hässlichste cover der welt hat und zu allem übel auch noch so einen schlimmen, kitschigen titel. Meine mutter hat mir dieses buch geschenkt und das nur aus einem einzigen grund: es kommt eine frau darin vor, die "manon" heisst. Das reicht für meine mutter. Und für mich auch. Wenn man so einen namen hat, hat man es nicht immer unbedingt leicht, vor allem nicht als kleines kind. Eine tatsache, die mich neben: niemand versteht deinen namen, niemand kann ihn richtig aussprechen und er eignet sich hervorragend für dumme spitznamen, war immer: nie gibt es in urlaubsorten diese hässlichen tassen, schlüsselanhänger oder auf was man sonst noch namen schreiben kann, um touris das geld aus der tasche zu locken, etwas mit meinem namen darauf... Immer schaute ich. Bei jedem blöden stand blieb ich stehen, drehte den ständer so lange bus die namen mit "m" kamen und immer wurde ich enttäuscht. Keine manon-tasse. Nicht, dass ich unbedingt eine haben wollte. Ich wollte nur auch einmal meinen namen lesen, zwischen all den anderen. Ich wollte nur einmal dazugehören. In einer welt in einer alle fürchterlich individuell sein wollen, wollte ich einfach ganz normal sein. So normal, dass es sich lohnt, eine massenproduktion an tassen mit meinem namen anzuwerfen. Ich wollte ein produkt der masse sein. Nur einmal. Aber selbst in südfrankreich - keine chance. Nichts.
Noch heute, kann ich an diesen ständern nicht vorbeigehen ohne wenigstens einen kurzen blick zu riskieren. Sollte ich jemals irgendwo auf der welt fündig werden - ich würde sofort zuschlagen - und wenn die tasse noch so hässlich ist, ich würde sie kaufen. Mein massenprodukt.
Und wie mit den tassen, so ist es natürlich auch mit allem anderen - keine bücher, keine songs, keine filme. Nie eine manon. Ganz ganz selten. Und wenn, meistens nicht gerade ein hit.
Und nun ja, deswegen dachte ich: ach, dann lese ich das buch doch einfach, mit dem hässlichen cover und dem schrecklichen namen. Und was soll ich sagen, hinter dieser ziemlich kitschigen liebesgeschichte, hat sich doch etwas verborgen, was mir gefallen hat, was mich an mich selbst erinnert. Und das war: prokrastination.
Die geschichte handelt von einem älteren buchhändler, der allein und einsam lebt und ziemlich extrem prokrastiniert. Er hat zur unterstüzung der prokrastination die tür abgeschlossen und ein schweres bücherregal vor die tür geräumt, damit er nicht das tun muss, was er eigentlich tun sollte. Das kenn ich nur zu gut von mir selbst - gut, ich stelle keine realen bücherregale vor verschlossene türen - aber innerlich sind diese bücherregale auch noch gerammelt voll mit dicken alten schinken. Damit ich das problem oder die herausforderung bloss nicht angehen muss.
Also dieser buchhändler zieht das nun schon eine ganze weile durch und wie der zufall es will, bringt ihn eine andere frau dazu, das regal wegzuschieben, die tür aufzuschliessen und die sache zu erledigen. Dafür har er zwanzig jahre gebraucht. Und dann stellt er fest, dass das erledigen der sache ihm freude bereitet und es gut ist und noch viel schlimmer, hätte er es gleich getan, wäre alles ganz anders gekommen und vielleicht sogar viel besser.
Gut. Das ist ja nun nicht eine bahnbrechende neue erkenntnis. Aber doch hat mir das buch gefallen. Und nicht nur, weil eine, übrigens tote, manon darin vorkam. Der buchhändler liebt bücher und das buch spielt in frankreich und es wird viel gekocht und naja, eben dann doch mal was angepackt und erledigt. Und das erinnert einen daran, dass man einfach anfangen muss und tun. Und dann stellt man fest: geht ganz leicht und ist auch noch gut.
Ich stell das buch dann jetzt mal in das bücherregal, zu den anderen alten schinken.
Und fange an zu tun, was ich schon die ganze zeit tun will, wenn ich eine tasse mit meinem namen darauf finde, oder?
Zu meiner verteidigung muss ich hier erst anführen, warum ich überhaupt ein buch lese, dass gerade auf platz 3 der spiegelbestsellerliste zu finden ist, das hässlichste cover der welt hat und zu allem übel auch noch so einen schlimmen, kitschigen titel. Meine mutter hat mir dieses buch geschenkt und das nur aus einem einzigen grund: es kommt eine frau darin vor, die "manon" heisst. Das reicht für meine mutter. Und für mich auch. Wenn man so einen namen hat, hat man es nicht immer unbedingt leicht, vor allem nicht als kleines kind. Eine tatsache, die mich neben: niemand versteht deinen namen, niemand kann ihn richtig aussprechen und er eignet sich hervorragend für dumme spitznamen, war immer: nie gibt es in urlaubsorten diese hässlichen tassen, schlüsselanhänger oder auf was man sonst noch namen schreiben kann, um touris das geld aus der tasche zu locken, etwas mit meinem namen darauf... Immer schaute ich. Bei jedem blöden stand blieb ich stehen, drehte den ständer so lange bus die namen mit "m" kamen und immer wurde ich enttäuscht. Keine manon-tasse. Nicht, dass ich unbedingt eine haben wollte. Ich wollte nur auch einmal meinen namen lesen, zwischen all den anderen. Ich wollte nur einmal dazugehören. In einer welt in einer alle fürchterlich individuell sein wollen, wollte ich einfach ganz normal sein. So normal, dass es sich lohnt, eine massenproduktion an tassen mit meinem namen anzuwerfen. Ich wollte ein produkt der masse sein. Nur einmal. Aber selbst in südfrankreich - keine chance. Nichts.
Noch heute, kann ich an diesen ständern nicht vorbeigehen ohne wenigstens einen kurzen blick zu riskieren. Sollte ich jemals irgendwo auf der welt fündig werden - ich würde sofort zuschlagen - und wenn die tasse noch so hässlich ist, ich würde sie kaufen. Mein massenprodukt.
Und wie mit den tassen, so ist es natürlich auch mit allem anderen - keine bücher, keine songs, keine filme. Nie eine manon. Ganz ganz selten. Und wenn, meistens nicht gerade ein hit.
Und nun ja, deswegen dachte ich: ach, dann lese ich das buch doch einfach, mit dem hässlichen cover und dem schrecklichen namen. Und was soll ich sagen, hinter dieser ziemlich kitschigen liebesgeschichte, hat sich doch etwas verborgen, was mir gefallen hat, was mich an mich selbst erinnert. Und das war: prokrastination.
Die geschichte handelt von einem älteren buchhändler, der allein und einsam lebt und ziemlich extrem prokrastiniert. Er hat zur unterstüzung der prokrastination die tür abgeschlossen und ein schweres bücherregal vor die tür geräumt, damit er nicht das tun muss, was er eigentlich tun sollte. Das kenn ich nur zu gut von mir selbst - gut, ich stelle keine realen bücherregale vor verschlossene türen - aber innerlich sind diese bücherregale auch noch gerammelt voll mit dicken alten schinken. Damit ich das problem oder die herausforderung bloss nicht angehen muss.
Also dieser buchhändler zieht das nun schon eine ganze weile durch und wie der zufall es will, bringt ihn eine andere frau dazu, das regal wegzuschieben, die tür aufzuschliessen und die sache zu erledigen. Dafür har er zwanzig jahre gebraucht. Und dann stellt er fest, dass das erledigen der sache ihm freude bereitet und es gut ist und noch viel schlimmer, hätte er es gleich getan, wäre alles ganz anders gekommen und vielleicht sogar viel besser.
Gut. Das ist ja nun nicht eine bahnbrechende neue erkenntnis. Aber doch hat mir das buch gefallen. Und nicht nur, weil eine, übrigens tote, manon darin vorkam. Der buchhändler liebt bücher und das buch spielt in frankreich und es wird viel gekocht und naja, eben dann doch mal was angepackt und erledigt. Und das erinnert einen daran, dass man einfach anfangen muss und tun. Und dann stellt man fest: geht ganz leicht und ist auch noch gut.
Ich stell das buch dann jetzt mal in das bücherregal, zu den anderen alten schinken.
Und fange an zu tun, was ich schon die ganze zeit tun will, wenn ich eine tasse mit meinem namen darauf finde, oder?
Sonntag, 7. April 2013
sonntags lesenswert 7
Heute ist es mal ein Buch, dass nun wirklich keine Neuentdeckung ist oder unbekannt oder so, nein, ganz im Gegenteil, fast alle werden es kennen und es gelesen haben oder den Film gesehen haben, aber wahrscheinlich ist das schon sehr lange her und ihr ward noch sehr klein, als ihr es gelesen habt oder es euch jemand vorgelesen hat. Und deswegen möchte ich euch daran erinnern und sagen: lest es noch einmal, jetzt, wenn ihr erwachsen seid. Denn genau für uns wurde dieses Buch ja geschrieben, von dem wunderbaren Michael Ende, "Momo oder Die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte".
Es ist so ein wundervolles Buch. Vor zwei Jahren erzählte ich meinem damaligen Freund davon und er meinte, er kenne es gar nicht und hat auch den Film noch nie gesehen, er hat schon einmal davon gehört, aber so richtig wüsste er nicht worum es in dem Buch ginge. Deswegen bin ich los und habe mir Momo gekauft, mein Exemplar aus Kindertagen ist leider nicht mehr auffindbar. Und ich las ihm "Momo" vor und mir wurde bewusst, was für ein wundervolles Buch es doch ist und wie schade es ist, dass man es eigentlich nur als Kind liest, wenn überhaupt. Und ich las das Buch vor und mir kamen sogar beim Vorlesen die Tränen, so gerührt war ich über Momo und Gigi Fremdenführer und Beppo Straßenkehrer und wieder habe ich mich gegruselt vor den Grauen Herren (gut, dass ich es vorgelesen habe, das heißt ich war nie allein), er beschreibt die grauen Herren so gut, dass einem selber kalt wird, wenn man über sie liest.
Ich glaube, den Inhalt muss ich keinem erzählen, ich wollte es nur einmal wieder in Erinnerung rufen und sagen: einfach mal wieder lesen. tut gut.
Eine meiner Lieblingsstellen:
"Beppo liebte diese Stunden vor Tagesanbruch, wenn die Stadt noch schlief. Und er tat seine Arbeit gern und gründlich. Er wusste es war eine notwendige Arbeit.
Wenn er so die Strassen kehrte, tat er es langsam, aber stetig: bei jedem Schritt einen Atemzug und bei jedem Atemzug einen Besenstrich.
Schritt - Atemzug - Besenstrich. Schritt - Atemzug - Besentrich. Dazwischen blieb er manchmal ein Weilchen stehen und blickte nachdenlich vor sich hin. Und dann ging es wieder weiter - Schritt - Atemzug - Besenstrich - - -
(...)
"Siehst du, Momo", sagte er dann zum Beispiel, "es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Strasse vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man."
Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort: "Und dann fängt man an sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen."
Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: "Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten."
Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: "Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein."
Und abermals nach einer langen Pause fuhr er fort: "Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste." Er nickte vor sich hin und sagte abschließend: "Das ist wichtig."
Es ist so ein wundervolles Buch. Vor zwei Jahren erzählte ich meinem damaligen Freund davon und er meinte, er kenne es gar nicht und hat auch den Film noch nie gesehen, er hat schon einmal davon gehört, aber so richtig wüsste er nicht worum es in dem Buch ginge. Deswegen bin ich los und habe mir Momo gekauft, mein Exemplar aus Kindertagen ist leider nicht mehr auffindbar. Und ich las ihm "Momo" vor und mir wurde bewusst, was für ein wundervolles Buch es doch ist und wie schade es ist, dass man es eigentlich nur als Kind liest, wenn überhaupt. Und ich las das Buch vor und mir kamen sogar beim Vorlesen die Tränen, so gerührt war ich über Momo und Gigi Fremdenführer und Beppo Straßenkehrer und wieder habe ich mich gegruselt vor den Grauen Herren (gut, dass ich es vorgelesen habe, das heißt ich war nie allein), er beschreibt die grauen Herren so gut, dass einem selber kalt wird, wenn man über sie liest.
Ich glaube, den Inhalt muss ich keinem erzählen, ich wollte es nur einmal wieder in Erinnerung rufen und sagen: einfach mal wieder lesen. tut gut.
Eine meiner Lieblingsstellen:
"Beppo liebte diese Stunden vor Tagesanbruch, wenn die Stadt noch schlief. Und er tat seine Arbeit gern und gründlich. Er wusste es war eine notwendige Arbeit.
Wenn er so die Strassen kehrte, tat er es langsam, aber stetig: bei jedem Schritt einen Atemzug und bei jedem Atemzug einen Besenstrich.
Schritt - Atemzug - Besenstrich. Schritt - Atemzug - Besentrich. Dazwischen blieb er manchmal ein Weilchen stehen und blickte nachdenlich vor sich hin. Und dann ging es wieder weiter - Schritt - Atemzug - Besenstrich - - -
(...)
"Siehst du, Momo", sagte er dann zum Beispiel, "es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Strasse vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man."
Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort: "Und dann fängt man an sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen."
Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter: "Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten."
Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte: "Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein."
Und abermals nach einer langen Pause fuhr er fort: "Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste." Er nickte vor sich hin und sagte abschließend: "Das ist wichtig."
Sonntag, 31. März 2013
sonntags lesenswert 6
Ich war in meinem Bücherkeller... wollte nur ein paar Bücher suchen für LiLi, damit sie was zu lesen hat in den nächsten vier Wochen, in denen wir einen Plan haben. Und dann saß ich eine Stunde im Keller zwischen meinen Büchern. Herrlich. Wie sehr ich sie doch vermisse. Sollte ich vielleicht doch die eine Wand einfach mit Bücherregalen vollstellen? Vielleicht ein Plan den ich umsetzen sollte.
Eines der Bücher, die mir dabei in die Hand gefallen sind, ist "Verbrechen" von Ferdinand von Schirach, empfohlen von einem guten Freund und einfach ganz groß.
Im ersten Moment, meint man, man hat ein Buch mit Krimikurzgeschichten in der Hand, schließlich ist der Autor Berliner Starfverteidiger und tatsächlich geht es auch in allen Geschichten um Verbrechen.
Aber viel mehr, ist es eine Sozialstudie, ein Beschauen, warum Menschen Dinge tun, was sie dazu führt. Was sie dazu führt zu vertuschen und zu verschleiern, zu Morden, zu stehlen. Die Abgründe des Menschen, die oft, so nah an der Oberfläche sind.
Ich mag seinen Schreibstil sehr gerne, er schreibt, als würde er kurz und knapp berichten und dabei verliert er sich nie, sondern konzentriert sich immer auf das Wesentliche. Wenn er beschreibt, dann immer um einen Menschen zu skizzieren. Nicht um einen leeren Raum zu füllen. Und er skizziert so, obwohl so knapp, dass man den Menschen fast berühren könnte.
Ein kurzes Lesebeispiel:
"Fähner
Friedhelm Fähner war sein Leben lang praktischer Arzt in Rottweil gewesen, 2800 Krankenscheine pro Jahr, Praxis an der Hauptstrasse, Vorsitzender des Kulturkreises Ägypten, Mitgleid im Lionsclub, keine Straftaten, nicht einmal Ordnungswidrigkeiten. Neben seinem Haus besaß er zwei Mietshäuser, einen drei Jahre alten Mercedes E-Klasse mit Lederausstattung und Klimaautomatik, etwa 750 000 Euro in Aktien und Obligationen und eine Kapitalversicherung. Fähner hatte keine Kinder. Seine einzige noch lebende Verwandte war seine sechs Jahre jüngere Schwester, die mit ihrem Mann und zwei Kindern in Stuttgart lebte. Über Fähners Leben hätte es eigentlich nichts zu erzählen gegeben.
Bis auf die Sache mit Ingrid.
-
Mit 24 Jahren hatte Fähner Ingrid auf dem sechzigsten Geburtstag seines Vaters kennengelernt.
(...)
Sie war drei Jahre älter als Fähner, eine handfeste Provinzschönheit mit schweren Brüsten. (...) Die seltsam hohe, metallische Stimme, die keinerlei Modulation zuließ, irritierte Fähner. Nur wenn sie leise sprach, hatten ihre Sätze eine Melodie.
(...)
Die Hochzeitreise ging nach Kairo, es war sein Wunsch. Wenn man ihn später nach Ägypten fragte, sagte er, es sei "schwerelos", auch wenn er wusste, dass ihn niemand verstand. Er war dort der junge Parsifal, der reine Tor, und er war glücklich. Es war das letzte Mal in seinem Leben.
(...)
Fähner arbeitete im Garten. Er war jetzt 72, vor vier Jahren hatte er seine Praxis verkauft. Wie immer war er um sechs Uhr aufgestanden. Er hatte das Gästezimmer - er wohnte schon seit Jahren dort - leise verlassen. Ingrid schlief noch. Es war ein leuchtender Septembervormittag. Der Frühnebel hatte sich zurückgezogen, die Luft war klar und kalt. Fähner jätete mit der Hacke das Unkraut zwischen den Herbststauden. Es war eine anstrengende und eintönige Arbeit. Fähner war zufrieden. Er freute sich auf den Kaffee, den er wie immer in seiner Pause um halb zehn trinken würde. Fähner dachte an den Rittersporn, den er im Frühjahr gepflanzt hatte. Er würde im Spätherbst ein drittes Mal blühen.
Plötzlich riss Ingrid die Terassentür auf. Sie brüllte, er habe schon wieder vergessen, das Fenster im Gästezimmer zu schließen, er sei einfach ein Idiot. Ihre Stimme überschlug sich. Blankes Metall.
Fähner würde später nicht genau beschreiben können, was er in diesem Moment dachte. Es habe in ihm, ganz tief unten, hart und scharf zu leuchten begonnen. Alles sei überdeutlich in diesem Licht gewesen. Gleißend.
Er bat Ingrid, in den Keller zu kommen,... . "
Lesen. Unbedingt. Und dann auch gleich danach das zweite Buch von ihm "Schuld".
Keine leichte Kost, aber welche leichte Kost ist schon wirklich gut?
m.
Eines der Bücher, die mir dabei in die Hand gefallen sind, ist "Verbrechen" von Ferdinand von Schirach, empfohlen von einem guten Freund und einfach ganz groß.
Im ersten Moment, meint man, man hat ein Buch mit Krimikurzgeschichten in der Hand, schließlich ist der Autor Berliner Starfverteidiger und tatsächlich geht es auch in allen Geschichten um Verbrechen.
Aber viel mehr, ist es eine Sozialstudie, ein Beschauen, warum Menschen Dinge tun, was sie dazu führt. Was sie dazu führt zu vertuschen und zu verschleiern, zu Morden, zu stehlen. Die Abgründe des Menschen, die oft, so nah an der Oberfläche sind.
Ich mag seinen Schreibstil sehr gerne, er schreibt, als würde er kurz und knapp berichten und dabei verliert er sich nie, sondern konzentriert sich immer auf das Wesentliche. Wenn er beschreibt, dann immer um einen Menschen zu skizzieren. Nicht um einen leeren Raum zu füllen. Und er skizziert so, obwohl so knapp, dass man den Menschen fast berühren könnte.
Ein kurzes Lesebeispiel:
"Fähner
Friedhelm Fähner war sein Leben lang praktischer Arzt in Rottweil gewesen, 2800 Krankenscheine pro Jahr, Praxis an der Hauptstrasse, Vorsitzender des Kulturkreises Ägypten, Mitgleid im Lionsclub, keine Straftaten, nicht einmal Ordnungswidrigkeiten. Neben seinem Haus besaß er zwei Mietshäuser, einen drei Jahre alten Mercedes E-Klasse mit Lederausstattung und Klimaautomatik, etwa 750 000 Euro in Aktien und Obligationen und eine Kapitalversicherung. Fähner hatte keine Kinder. Seine einzige noch lebende Verwandte war seine sechs Jahre jüngere Schwester, die mit ihrem Mann und zwei Kindern in Stuttgart lebte. Über Fähners Leben hätte es eigentlich nichts zu erzählen gegeben.
Bis auf die Sache mit Ingrid.
-
Mit 24 Jahren hatte Fähner Ingrid auf dem sechzigsten Geburtstag seines Vaters kennengelernt.
(...)
Sie war drei Jahre älter als Fähner, eine handfeste Provinzschönheit mit schweren Brüsten. (...) Die seltsam hohe, metallische Stimme, die keinerlei Modulation zuließ, irritierte Fähner. Nur wenn sie leise sprach, hatten ihre Sätze eine Melodie.
(...)
Die Hochzeitreise ging nach Kairo, es war sein Wunsch. Wenn man ihn später nach Ägypten fragte, sagte er, es sei "schwerelos", auch wenn er wusste, dass ihn niemand verstand. Er war dort der junge Parsifal, der reine Tor, und er war glücklich. Es war das letzte Mal in seinem Leben.
(...)
Fähner arbeitete im Garten. Er war jetzt 72, vor vier Jahren hatte er seine Praxis verkauft. Wie immer war er um sechs Uhr aufgestanden. Er hatte das Gästezimmer - er wohnte schon seit Jahren dort - leise verlassen. Ingrid schlief noch. Es war ein leuchtender Septembervormittag. Der Frühnebel hatte sich zurückgezogen, die Luft war klar und kalt. Fähner jätete mit der Hacke das Unkraut zwischen den Herbststauden. Es war eine anstrengende und eintönige Arbeit. Fähner war zufrieden. Er freute sich auf den Kaffee, den er wie immer in seiner Pause um halb zehn trinken würde. Fähner dachte an den Rittersporn, den er im Frühjahr gepflanzt hatte. Er würde im Spätherbst ein drittes Mal blühen.
Plötzlich riss Ingrid die Terassentür auf. Sie brüllte, er habe schon wieder vergessen, das Fenster im Gästezimmer zu schließen, er sei einfach ein Idiot. Ihre Stimme überschlug sich. Blankes Metall.
Fähner würde später nicht genau beschreiben können, was er in diesem Moment dachte. Es habe in ihm, ganz tief unten, hart und scharf zu leuchten begonnen. Alles sei überdeutlich in diesem Licht gewesen. Gleißend.
Er bat Ingrid, in den Keller zu kommen,... . "
Lesen. Unbedingt. Und dann auch gleich danach das zweite Buch von ihm "Schuld".
Keine leichte Kost, aber welche leichte Kost ist schon wirklich gut?
m.
Sonntag, 3. März 2013
sonntags lesenswert 5
Musste ich ja lesen. Das ist so ein Buch, das man lesen muss, um darüber zu sprechen. Und zu urteilen. Zu verurteilen oder zu loben. Und ich kann mich nicht ganz entscheiden. Was ich machen soll.
Es fängt großartig an, guter Wortwitz, intelligent, großartige Einfälle und immer dieser leichte Schauer, der einen über den Rücken rollt, wenn man sich reindenkt - die gedanken von ihm, die alle als Scherze auffassen - es sind aber keine Scherze. War so - damals - und auch wenn man ihn in 2011 wieder aufwachen lässt...
also wirklich ein gutes Buch. Das einen zum Lachen und Nachdenken bringt. Es hat nur seine Längen und es hat irgendwie so kein Ende und irgendwie bleibt auch ein bisschen die Angst: und wenn das jetzt jemand liest, der nicht so denkt, wie ich, sondern so denkt wie ein Gehirnamputierter (davon gibt es ja soviele) und einige von denen können lesen, wirklich! Auch wenn sie natürlich im Buch auch entsprechend dargestellt werden, aber hilft das? Denken sie am Ende nicht: genauso einen bräuchte es! Der bringt es auf den Punkt!
Man kann nur hoffen, dass die Gehirnamputierten einfach den Weg in den Buchladen nicht finden. Dann ist es ein gutes Buch.
Besonders hervorzuheben finde ich Hitlers Verwunderung über die anscheinend geistesgestörten Frauen, die im Park hinter ihren Hunden her laufen und den Hundekot in dafür extra zur Verfügung gestellte Hundekotsäckchen füllen - Deutschland scheint sich um seine Geistesgestörten zu kümmern.
Also lesen, damit man darüber sprechen kann und wirklich einige Male herzhaft lachen kann.
m.
"Er ist wieder da" - Timur Vermes |
Es fängt großartig an, guter Wortwitz, intelligent, großartige Einfälle und immer dieser leichte Schauer, der einen über den Rücken rollt, wenn man sich reindenkt - die gedanken von ihm, die alle als Scherze auffassen - es sind aber keine Scherze. War so - damals - und auch wenn man ihn in 2011 wieder aufwachen lässt...
also wirklich ein gutes Buch. Das einen zum Lachen und Nachdenken bringt. Es hat nur seine Längen und es hat irgendwie so kein Ende und irgendwie bleibt auch ein bisschen die Angst: und wenn das jetzt jemand liest, der nicht so denkt, wie ich, sondern so denkt wie ein Gehirnamputierter (davon gibt es ja soviele) und einige von denen können lesen, wirklich! Auch wenn sie natürlich im Buch auch entsprechend dargestellt werden, aber hilft das? Denken sie am Ende nicht: genauso einen bräuchte es! Der bringt es auf den Punkt!
Man kann nur hoffen, dass die Gehirnamputierten einfach den Weg in den Buchladen nicht finden. Dann ist es ein gutes Buch.
Besonders hervorzuheben finde ich Hitlers Verwunderung über die anscheinend geistesgestörten Frauen, die im Park hinter ihren Hunden her laufen und den Hundekot in dafür extra zur Verfügung gestellte Hundekotsäckchen füllen - Deutschland scheint sich um seine Geistesgestörten zu kümmern.
Also lesen, damit man darüber sprechen kann und wirklich einige Male herzhaft lachen kann.
m.
Sonntag, 2. Dezember 2012
sonntags - lesenswert 4
Haruki Murakami "1Q84", 2010, DuMont Verlag |
Aber auch der Inhalt des Buches ist sehr lesenswert. Murakami spinnt eine fantastische Geschichte, mit geheimen Wesen, die eine Puppe aus Luft spinnen. Aber eigentlich bleibt alles in diesem Buch unklar. Warum sie dies tun? Keiner weiß es. Vielleicht einer, aber der verrät es uns nicht und stirbt. Aber man muss auch nicht alles wissen.
Eine schöne Sprache, schöne Bilder, die eine sehr bedrückende Stimmung erzeugen. Eine fremde Welt, mit vielen Geheimnissen und zwei Monden.
Lesen.
Sonntag, 25. November 2012
sonntags - lesenswert 3
Chad Harbach "Die Kusnt des Feldspiels", 2012, DuMont Buchverlag |
es ist eine geschichte, in der verschiedene schicksale miteinander verknüpft sind und doch viel mehr allein nebeneinander stehen. weil die menschen nicht miteinander reden, oder zu selten oder zu sehr mit ihrem eigenen schicksal beschäftigt sind.
ein schönes buch, das man mit durchlebt, das doch ein paar wunder inne hat, die großen, aus den amerikanischen filmen, aber auch die ganz kleinen, tapferen.
lesen.
m.
Sonntag, 18. November 2012
sonntags - lesenswert 2
Kim Leine "Die Untreue der Grönländer", 2011 mareverlag, Hamburg |
Dieses Buch ist wirklich lesenswert. Eine ganz andere Welt, eine skurrile Welt wird vorgestellt. Grönland. Bis jetzt hatte ich nicht viel mehr Assoziationen (das Wort verfolgt mich gerade), mit Grönland, außer: kalt, Schnee, weit im Norden und ach ja, entweder dunkel oder hell.
Ein junger dänischer Krankenpfleger beschreibt seine Erlebnisse in einer winzigen Siedlung irgendwo in Grönland. Ein Jahr bleibt er dort und kümmert sich um die Kranken und die Damen der Fußballmannschaft (Fußballspielen auf dem Eis). Denn in dem Ort sind es die Frauen, die erfolgreich Fussball spielen. Das alltägliche Leben wird beschrieben, wie sie Robbenfangen, Kartenspielen, nicht immer ganz treu sind. Ganz fein und nicht voyeurisitsch, sondern immer ganz ehrlich, werden diese Menschen beleuchtet, die stolz in der Kälte leben. Sich auf den Frühling freuen und wie sie aufleben und wie sie kämpfen, mit dem was ihr Leben bestimmt. Die Kälte, das Eis, die Robben, und alles was dazwischen passiert. Ganz genau, wie bei uns.
Ich mag die Sprache in diesem Buch und die Erzählweise, es dauert einige Seiten, bis man sich zurecht findet, genauso wie es wäre, wenn man selbst dort leben würde, es würde etwas dauern, bis man sich zurecht findet. Und dann ist man drin und dann weiß man nicht wirklich, will ich da bleiben oder doch lieber wieder zurück. Denn einfach ist es nicht, das Leben in Grönland. Manchmal spürt man die Kälte aber auch die Wärme die von jedem Menschen ausgeht. Auch im ewigen Eis.
Ein wirklich schönes Buch. Das einem noch viele Tage nach der letzten Seite nicht loslässt. Und den Gedanken in einem festsetzt: mal hinreisen.
Sonntag, 11. November 2012
sonntags - lesenswert
ich liebe bücher. ich habe sehr viele, zur zeit sind die meisten leider in kartons im keller verpackt und sie fehlen mir doch schon sehr. es gibt nichts besseres für mich, um meinen kopf zu ordnen, als meine bücher zu ordnen. wenn es in meinem kopf ganz wirr ist, dann ist der moment, in dem ich mich (früher) vor mein bücherregal stelle, alle bücher herausräume, große stapel auf dem boden baue, eine kleine hochhausstadt aus büchern. dann sich mitten hinein setzen und anfangen zu sortieren. nach autoren, nach stilrichtungen, nach ländern, selten nach größe und aussehen (das haben sie nicht verdient, solche einfachen kategorien) und wenn sie dann alle wieder im regal stehen, ich jedes einzelne in der hand gehalten habe, einige auf irgend einer seite aufgeschlagen habe und wieder mittendrin war, in ihnen, dann war mein kopf auch wieder geordnet, selten nach größe und aussehen (das hat er nicht nicht verdient).
nun werden sie eine zeitlang im keller liegen und ich kann den moment gar nicht erwarten, wenn ich sie wieder einsortieren kann, wenn ich mich wieder zwischen sie setzen kann.
bis dahin. schlage ich immer mal wieder eines auf, und erzähle euch, warum ich sie mag. die die sich in letzter zeit schon wieder bei mir angesammelt haben.
"Meine Antwort an den großen B. erreichte ihn am Morgen. "Mach mir den Hof."
Und er, hochromantisch, schrieb zurück: Okay.""
Vielleicht weil es auch mein Sommer ohne Männer war oder weil ich Siri Hustvedt schon immer sehr mochte, ihre bücher, und auch die ihres Mannes. Ich mag ihre Sprache und die Art wie sie mit ihren Heldinnen umgeht. Sie macht es ihnen nicht leicht. Und sie sind nicht immer Heldinnen. Mia, die in diesem Buch die Heldin ist, wird von ihrem Mann betrogen, Nervenzusammenbruch und Flucht zu ihrer Mutter.
Sie geht auf die Suche nach sich, gott sei dank kein plattes "ich mache yoga und lese die kabbala" sondern in ihrem neuen Alltag, mit ihrer Mutter und deren Freundinnen. Im E-Mailverkehr mit ihrer Tochter und ihrem Mann. Ich mag das Augenzwinkern, das so nah an der Wirklichkeit ist. Und der Geschichte Tiefe gibt. Ein schönes Buch, auch wenn man gerade keinen Sommer ohne Männer hat.
m.
nun werden sie eine zeitlang im keller liegen und ich kann den moment gar nicht erwarten, wenn ich sie wieder einsortieren kann, wenn ich mich wieder zwischen sie setzen kann.
bis dahin. schlage ich immer mal wieder eines auf, und erzähle euch, warum ich sie mag. die die sich in letzter zeit schon wieder bei mir angesammelt haben.
Siri Hustvedt "Sommer ohne Männer" 2011 by Rowohlt Verlag GmbH |
"Meine Antwort an den großen B. erreichte ihn am Morgen. "Mach mir den Hof."
Und er, hochromantisch, schrieb zurück: Okay.""
Vielleicht weil es auch mein Sommer ohne Männer war oder weil ich Siri Hustvedt schon immer sehr mochte, ihre bücher, und auch die ihres Mannes. Ich mag ihre Sprache und die Art wie sie mit ihren Heldinnen umgeht. Sie macht es ihnen nicht leicht. Und sie sind nicht immer Heldinnen. Mia, die in diesem Buch die Heldin ist, wird von ihrem Mann betrogen, Nervenzusammenbruch und Flucht zu ihrer Mutter.
Sie geht auf die Suche nach sich, gott sei dank kein plattes "ich mache yoga und lese die kabbala" sondern in ihrem neuen Alltag, mit ihrer Mutter und deren Freundinnen. Im E-Mailverkehr mit ihrer Tochter und ihrem Mann. Ich mag das Augenzwinkern, das so nah an der Wirklichkeit ist. Und der Geschichte Tiefe gibt. Ein schönes Buch, auch wenn man gerade keinen Sommer ohne Männer hat.
m.
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