manchmal muss man stehen bleiben. auf dem weg den man gerade geht, umdrehen. auf der stelle umdrehen und in eine andere Richtung weiterlaufen. auch wenn der weg, der vor einem liegt, schön aussah, sich gut anfühlte, vielleicht ein wenig steinig, aber das sollte einen niemlas stören (steinige Wege stellen sich oft, als ganz großartige Wege heraus, die einen wachsen lassen und größer machen oder wenigstens stärker, die einem etwas beibringen, über das leben und die menschen, die man auf ihnen trifft). Auch wenn der Weg, der vor einem liegt, verlockend ist und einen reizt und man ihn gerne probieren würde. Leider haben viele Wege es so an sich, dass sie kein Zurück haben. Wenn man sich einmal entschieden hat, sie zu gehen, kann man nicht mehr zurück, egal ob am Ende Glück oder Verderben liegen. Man muss das Ende des Weges dann so nehmen, wie es ist. Leider sieht man das Ende nie vorher, man weiß nicht, ob Glück oder Verderben am Ende liegen. Und doch fühlt es sich manchmal so gut an, wenn man am Anfang eines dieser Wege steht, dass man das Risiko in Kauf nehmen möchte, dass man das Verderben in Kauf nimmt, in der Hoffnung auf das Glück. Und es einem egal ist, dass man auf der Hälfte des Weges oder auch kurz vorm Ende nicht mehr umdrehen kann, wenn man erkennt, das Verderben liegt da groß und breit vor dir ausgebreitet. Umdrehen geht dann nicht mehr.
Deswegen muss man manchmal am Anfang des Weges stehen bleiben und umdrehen.
Oder jemand hält einen auf und sagt, hier kannst du nicht lang gehen. dreh um. nimm einen anderen, einen besseren Weg, dieser täuscht dir nur etwas vor oder die chancen, auf Glück oder Verderben stehen nicht fifty-fifty, sondern neigen sich zur Seite des Verderbens. Wenn du deine Augen öffnen würdest, dann würdest du es selber sehen, dass das nicht der richtige Weg ist. Der Weg macht nur einen falschen Eindruck auf dich, er blendet dich, wie er sich hier am Anfang durch sanfte Wiesen schlängelt, er führt in tiefe dunkle Sümpfe, in denen man stecken bleibt, die einen zu Boden zerren, umwirtlich sind, kalt und eklige Dämpfe ausstoßen, schweflig, die dich betäuben werden, bis du nicht mehr du selbst bist. Bis du nicht mehr wächst und größer wirst, sondern nur noch einsinkst und immer kleiner wirst. Bis das Verderben dich ganz in seinen Bann gezogen hat. Es ist gut, wenn man an einem dieser Wege steht und jemand, irgend jemand, einem die Hand auf die Schulter legt und sagt: geh nicht diesen Weg. Dreh um.
Manchmal ist es gut, wenn es jemand für einen tut, weil man es selbst nicht weiß, nicht sieht.
Egal, ob man selbst diese Entscheidung trifft, oder ein anderer diese Entscheidung für einen trifft. Man bleibt noch einmal kurz stehen und schaut sehnsüchtig auf diesen schönen Weg, mit seinen kleinen weißen Blumen am Wegesrand, die man so gerne gepfückt hätte, die große alte Eiche, an die man sich gerne gelehnt hätte, um zu rasten, der kleine Bach der sich entlang schlängelte, aus dem man hätte trinken wollen, der kleine Hügel, den man gerne erklommen hätte um in die schöne Ferne zu schauen. Es ist ein bisschen wie eine vergebene Chance auf das Glück. Es hätte doch das Glück am Ende liegen können, auch wenn die Chancen schlecht standen. Man hatte doch gehofft.
An solchen Tagen, an denen man umgedreht ist, muss man sich etwas Gutes tun, stärken für den neuen Weg. Da mache ich mir einen Nüssli-Salat, den habe ich aus der Schweiz importiert. Der ist ganz einfach und schnell gemacht und stärkt. Weil es ein bisschen mehr ist als Salat.
Rezept:
Nüssli-(Vogerl-) oder Feldsalat (aus welchem Land ihr auch immer kommt)
ein paar Champignons
ein paar Cherrytomaten
ein hart gekochtes Ei
Frühstücksbacon
milder Essig
Salz und Pfeffer
Alle Salatzutaten mit Essig, Salz und Pfeffer anmachen und vermischen, den Frühstücksbacon in kleine Streifen schneiden und kross auslassen. Bacon mit dem Fett aus der Pfanne über den Salat geben. Fertig. Köstlich.
Und manchmal sollte man nicht umdrehen.
m.
Sonntag, 17. Februar 2013
Sonntag, 2. Dezember 2012
sonntags - lesenswert 4
Haruki Murakami "1Q84", 2010, DuMont Verlag |
Aber auch der Inhalt des Buches ist sehr lesenswert. Murakami spinnt eine fantastische Geschichte, mit geheimen Wesen, die eine Puppe aus Luft spinnen. Aber eigentlich bleibt alles in diesem Buch unklar. Warum sie dies tun? Keiner weiß es. Vielleicht einer, aber der verrät es uns nicht und stirbt. Aber man muss auch nicht alles wissen.
Eine schöne Sprache, schöne Bilder, die eine sehr bedrückende Stimmung erzeugen. Eine fremde Welt, mit vielen Geheimnissen und zwei Monden.
Lesen.
Samstag, 1. Dezember 2012
adventsdeko
so, nun kann die weihnachtliche stimmung kommen und meinetwegen auch wham ihr "last christmas" in die kalten wintertage schmettern - deko ist fertig! hab es tatsächlich dieses jahr rechtzeitig geschafft, zum 1. advent meiner wohnung das weihnachtliche gewand anzuziehen.
und wie sieht es bei euch aus? und habt ihr wham schon gehört?
die idee für den Stern an der Wand habe ich von hier. Habe ihn nur noch gold angesprüht. Der Kranz ist vom Depo, genau wie das goldene Schleifenband. Die roten Kugeln hat mir die beste Uschi der Welt aus der Schweiz mitgebracht. Das große Keksglas, für das ich noch die Kekse backen muss (nächstes Wochenende) habe ich von hier.
alles liebe, m.
die idee für den Stern an der Wand habe ich von hier. Habe ihn nur noch gold angesprüht. Der Kranz ist vom Depo, genau wie das goldene Schleifenband. Die roten Kugeln hat mir die beste Uschi der Welt aus der Schweiz mitgebracht. Das große Keksglas, für das ich noch die Kekse backen muss (nächstes Wochenende) habe ich von hier.
alles liebe, m.
Montag, 26. November 2012
hundeleben
bin heute hundesitterin und bin neidisch. den ganzen tag in einem gemütlichen kissen-fell-ding rumliegen. ein bisschen spazieren gehen. dann wieder schlafen. ein bisschen fressen. ein bisschen streicheleinheiten abholen. ein herrliches hundeleben.
Sonntag, 25. November 2012
sonntags - lesenswert 3
Chad Harbach "Die Kusnt des Feldspiels", 2012, DuMont Buchverlag |
es ist eine geschichte, in der verschiedene schicksale miteinander verknüpft sind und doch viel mehr allein nebeneinander stehen. weil die menschen nicht miteinander reden, oder zu selten oder zu sehr mit ihrem eigenen schicksal beschäftigt sind.
ein schönes buch, das man mit durchlebt, das doch ein paar wunder inne hat, die großen, aus den amerikanischen filmen, aber auch die ganz kleinen, tapferen.
lesen.
m.
Freitag, 23. November 2012
frage-foto-freitag
und wieder hat steffi tolle fragen gestellt und wieder hab ich mitgemacht! ihr auch?
1. Und jetzt?
2. Erkenntnis der Woche?
3. Gefreut wie Bolle?
4. Schief gegangen?
5. Ohne geht der Tag nicht los?
Und jetzt geht es ins Wochenende! Was macht ihr Schönes? Ich bastel! YEAH!
Liebe Grüße,
Manon
1. Und jetzt?
basteln! |
die wintermüdigkeit hat mich fest im griff. |
über das kompliment von der besten uschi der welt: du bist meine absolute fünfsternedeluxe Lieblingsköchin!! |
der gute vorsatz: diese woche räume ich mein büro auf... |
sonnenaufgang. |
Liebe Grüße,
Manon
Sonntag, 18. November 2012
sonntags - lesenswert 2
Kim Leine "Die Untreue der Grönländer", 2011 mareverlag, Hamburg |
Dieses Buch ist wirklich lesenswert. Eine ganz andere Welt, eine skurrile Welt wird vorgestellt. Grönland. Bis jetzt hatte ich nicht viel mehr Assoziationen (das Wort verfolgt mich gerade), mit Grönland, außer: kalt, Schnee, weit im Norden und ach ja, entweder dunkel oder hell.
Ein junger dänischer Krankenpfleger beschreibt seine Erlebnisse in einer winzigen Siedlung irgendwo in Grönland. Ein Jahr bleibt er dort und kümmert sich um die Kranken und die Damen der Fußballmannschaft (Fußballspielen auf dem Eis). Denn in dem Ort sind es die Frauen, die erfolgreich Fussball spielen. Das alltägliche Leben wird beschrieben, wie sie Robbenfangen, Kartenspielen, nicht immer ganz treu sind. Ganz fein und nicht voyeurisitsch, sondern immer ganz ehrlich, werden diese Menschen beleuchtet, die stolz in der Kälte leben. Sich auf den Frühling freuen und wie sie aufleben und wie sie kämpfen, mit dem was ihr Leben bestimmt. Die Kälte, das Eis, die Robben, und alles was dazwischen passiert. Ganz genau, wie bei uns.
Ich mag die Sprache in diesem Buch und die Erzählweise, es dauert einige Seiten, bis man sich zurecht findet, genauso wie es wäre, wenn man selbst dort leben würde, es würde etwas dauern, bis man sich zurecht findet. Und dann ist man drin und dann weiß man nicht wirklich, will ich da bleiben oder doch lieber wieder zurück. Denn einfach ist es nicht, das Leben in Grönland. Manchmal spürt man die Kälte aber auch die Wärme die von jedem Menschen ausgeht. Auch im ewigen Eis.
Ein wirklich schönes Buch. Das einem noch viele Tage nach der letzten Seite nicht loslässt. Und den Gedanken in einem festsetzt: mal hinreisen.
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